Der Pharma-Riesen Novo Nordisk und Eli Lilly haben dem wachsenden Markt für Adipositas-Medikamente weiter fest im Griff. Mit Übernahmen brachten sich in den vergangenen Monaten indes auch Roche und Astrazeneca in Stellung. Etwas ins Hintertreffen ist hingegen Pfizer geraten. Der amerikanische Pharma-Konzern verliert den Megatrend allerdings nicht aus den Augen.
So konnte Pfizer mit Flagship Pioneering eine erste Explorationsvereinbarung zur beschleunigten Entwicklung innovativer Arzneimittel unterzeichnen. Konkret wird der US-Pharma-Riese mit dem Flagship-Ableger ProFound Therapeutics die Grundlagenforschung durchführen, um potenzielle First-in-Class-Therapien der nächsten Generation zur Behandlung von Fettleibigkeit (Adipositas) zu identifizieren.
Rückschlag Anfang Dezember
Zum Jahresende 2023 musste Pfizer in seiner Adipositas-Forschung einen herben Dämpfer hinnehmen. Die Substanz Danuglipron erzielte in einer Phase-2b-Studie keine zufriedenstellenden Ergebnisse, sodass die Amerikaner sich dazu entschieden haben, die zweimal täglich einzunehmende Adipositas-Pille nicht in ein Phase-3-Programm zu überführen. Die einmal täglich zu verabreichende Form wird hingegen vorerst weiterverfolgt. Weitere Daten werden demnächst zeigen, ob Pfizer die Entwicklung von Danuglipron sogar gänzlich einstellt.
Pfizer droht bei einem weiteren potenziellen Danuglipron-Rückschlag weiter hinter dem Top-Duo Eli Lilly und Novo Nordisk im Adipositas-Markt zurückzufallen. Bis der Deal mit Flagship Pioneering erste Früchte tragen könnte, wird zudem viel Zeit ins Land gehen. Die AKTIONÄR-Einschätzung hat Bestand: Das Papier von Pfizer ist derzeit kein Kauf. Im US-Pharma-Sektor bleibt das Papier von Merck & Co derzeit die erste Wahl. Beim Adipositas-Duo erhält Novo Nordisk vor allem im Hinblick auf die Bewertung weiter den Vorzug vor Eli Lilly.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Pfizer.