Zwischen den Jahren hat Pfizer einen milliardenschweren Deal unter Dach und Fach gebracht. Zusammen mit Myovant Sciences will der Pharma-Gigant, der vor allem wegen der Corona-Impfstoff-Kooperation mit BioNTech zuletzt für Schlagzeilen gesorgt hat, das Prostatakrebs-Medikament Orgovyx (Relugolix) sowie eine Kombinationstablette entwickeln und vermarkten.
Der Deal hat einen Wert von bis zu 4,2 Milliarden Dollar. Myovant Sciences erhält zunächst 650 Millionen Dollar als Vorauszahlung, die restlichen Zahlungen sind abhängig vom Erreichen regulatorischer und kommerzieller Ziele. Pfizer erhält dafür eine exklusive Option auf die Vermarktung des Medikaments Orgovyx in der Onkologie außerhalb der USA und Kanada, mit Ausnahme bestimmter asiatischer Länder.
Neue Therapiemöglichkeit
Orgovyx hat vor Kurzem erst die US-Zulassung zur Behandlung von fortgeschrittenem Prostatakrebs erhalten. Dabei handelt es sich um eine einmal täglich einzunehmende, orale Behandlung, die die Aktivität des Hormons Gonadotropin blockiert.
Das Analysehaus RBC hat Pfizer nach Bekanntgabe einer Kooperation auf "Sector Perform" mit einem Kursziel von 42 US-Dollar belassen. Die mit dem britischen Unternehmen Myovant Sciences vereinbarte, gemeinsame Entwicklung des Mittels Orgovyx (Relugolix) zur Anwendung bei fortgeschrittenem Prostatakrebs und Endometriose bedeute für den US-Pharmakonzern einen bedeutsamen Schritt nach vorn, was die Größe solcher Transaktionen angehe, schrieb Analyst Randall Stanicky in einer am Dienstag vorliegenden Studie.
Die Myovant-Aktie reagierte auf die starke News mit einem Kurssprung von gut 20 Prozent. Pfizer hingegen büßte am Montag nach Bekanntgabe des Deals gut ein Prozent ein. Am Dienstag dominieren jedoch wieder die grünen Vorzeichen bei der Aktie. Beide Werte befinden sich aktuell nicht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR. Im Pharma-Sektor werden die europäischen Vertreter Roche, Novartis und Astrazeneca favorisiert.
(Mit Material von dpa-AFX)