Im letzten Teil der Serie "Blockbuster" 2018 wirft DER AKTIONÄR einen Blick auf eher unbekanntere Medikamente der Studie von Clarivate Analytics, die in diesem Jahr aller Voraussicht nach grünes Licht von den zuständigen Behörden erhalten, aber nicht vor dem Jahr 2021 zum Blockbuster avancieren dürften. Dennoch lohnt es sich die Aktien von Shire, AbbVie, Pfizer, Merck & Co und Indivior einmal genauer anzuschauen.
Quelle: Clarivate Analytics
9. Shire: Seltene Krankheit im Fokus
Der Pharma-Konzern Shire erhofft sich langfristig von Lanadelumab gegen das hereditäre Angioödem, einer Erbkrankheit der Haut, ein Milliardengeschäft. Analysten rechnen erst 2022 mit dem Überschreiten der Milliardenschwelle beim Umsatz. Trotzdem gilt das Medikament als Wachstumstreiber im Portfolio des europäischen Konzerns. Zuletzt kursierten Gerüchte über eine mögliche Übernahme von Shire. DER AKTIONÄR glaubt nicht an einen Deal. Es gibt wesentlich attraktivere Übernahmeziele. Anleger sollten von der Aktie vorerst die Finger lassen.
10. AbbVie: Schock überwiegt
Der US-Konzern AbbVie ist mit Sicherheit der Mehrheit kein Begriff. Doch das Unternehmen besitzt mit Humira gegen verschiedene Arthritis-Erkrankungen das umsatzstärkste Medikament der Welt im Portfolio. Langfristig droht aber auch Gegenwind durch die Biosimilar-Konkurrenz. Amgen und der Botox-Hersteller Allergan planen eine Kopie des Mega-Blockbusters auf den Markt zu bringen. Der Auslöser für einen zehnprozentigen Kursrutsch in der letzten Woche liegt aber nicht an der stärker werdenden Konkurrenz, sondern an Sorgen zu einem Lungenkrebsmedikament. AbbVie verlor rund 25 Milliarden Dollar an Börsenwert. Zu viel des Guten! Trader und spekulativ orientierte sollten sich den spannenden Wert nach dem Rücksetzer auf die Watchlist packen. Für einen Einstieg ist es noch zu früh.
11. Pfizer und Merck & Co wollen Diabetes-Markt aufmischen
Attacke auf den Branchenführer Novo Nordisk: Mit Steglatro möchten die US-Pharmas Pfizer und Merck & Co im ohnehin schon umkäpften Diabetes-Markt Fuß fassen. 2021 soll das Mittel gegen Diabetes Typ 2 zum Blockbuster reifen. In den USA hat das Duo bereits die Zulassung erhalten. Der Favorit im Diabetes-Sektor bleibt für den AKTIONÄR die dänische Novo Nordisk. Pfizer und Merck & Co zählen indes nicht zu den aktuellen Kaufempfehlungen. Seitenlinie.
12. Indivior: Umstrittenes Opioid
Opioide fordern in den USA jedes Jahr tausende Todesopfer. Die Präparate sind höchst umstritten. Die britische Indivior hat mit Sublocade ein solches Präparat im Portfolio, welches 2022 auch über eine Milliarde Dollar in die Kasse spülen könnte. Anleger sollten Firmen mit solchen Medikamenten in der Pipeline strikt meiden. Zu hoch sind die Risiken.