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07.03.2024 Michael Herrmann

Pfandbriefbank: Rallye statt Schockstarre

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Deutsche Pfandbriefbank

Was für ein Tag bei der Deutschen Pfandbriefbank. Die Dividende? Gestrichen. Die Reaktion der Aktie? Eine Achterbahnfahrt. Erst auf, dann ab und am Nachmittag dann sogar steil aufwärts. Der Bank ist es offenbar erfolgreich gelungen, die Märkte trotz einer vollständigen Dividendenstreichung zu beruhigen.

Die Deutsche Pfandbriefbank war auf der heutigen Jahrespressekonferenz vor allem um eins bemüht: Beruhigung. Zuvor hatte sie mit einer vollständigen Streichung der Dividende für Aufsehen gesorgt. „Wir wissen, dass wir im Kapitalmarkt wieder Vertrauen zurückgewinnen müssen“, räumte der neue Vorstandschef Kay Wolf ein.

Zugleich stellte er aber auch in den Vordergrund, dass der Immobilienfinanzierer „eine kerngesunde Bank“ Bank sei. „Wir haben mehr als drei Milliarden Kapital“, so Wolf. Zudem sei die Bank nach wie vor profitabel. Für 2024 stellte der Vorstand zugleich ein erheblich besseres Ergebnis in Aussicht als 2023.

Die Bank habe ihre Risikovorsorge 2023 für potenziell gefährdete Kredite auf insgesamt 589 Millionen Euro erhöht. Davon würden allein 259 Millionen Euro die Risiken am US-Markt betreffen. Wolf zufolge wäre damit ein weiterer Preisverfall von mehr als 20 Prozent abgedeckt.

Die Aktie fuhr bei diesem Nachrichtenmix heute Achterbahn. Vorbörslich noch gut im Plus, ging es im frühen Handel zunächst abwärts – um dann mit Vollgas durchzustarten. Am Nachmittag katapultierten die Anleger die Aktie auf bis zu 4,57 Euro. Damit hat sie sich zumindest wieder auf den Stand von Mitte Februar zurückgekämpft. Vom Februar-Rekordtief von 3,67 Euro bedeutet das einen Anstieg um etwa 25 Prozent, der Großteil davon in den letzten beiden Tagen. Seit Jahresbeginn steht allerdings immer noch ein Minus von rund einem Drittel zu Buche.

In diesem Jahr will die Bank keine Dividende zahlen und auf Neugeschäft in den USA verzichten, wie Wolf und Finanzvorstand Marcus Schulte ankündigten. Der Vorstand rechnet damit, dass die Lage im ersten Halbjahr „anspruchsvoll“ bleibt. Allerdings habe die Pfandbriefbank dafür bereits ausreichend Vorsorge getroffen.

Für die zweite Jahreshälfte hofft Kay Wolf wegen erwarteter Zinssenkungen auf eine Entspannung der Lage. Einen vergleichbar starken Einbruch des europäischen Büroimmobilienmarkts sieht er wenig wahrscheinlich. „Diese Befürchtung halte ich für unbegründet. Die Marktstruktur ist eine andere als in den USA“, so Wolf.

Deutsche Pfandbriefbank (WKN: 801900)

Die befürchtete Schockstarre ist bei der Pfandbriefbank heute trotz einer vollständigen Streichung der Dividende ausgeblieben. Ganz offensichtlich gelingt des dem neuen Chef Kay Wolf deutlich besser als seinem Vorgänger, die Märkte von der Bank zu überzeugen. In den nächsten Tagen wird sich zeigen, ob dies so bleibt oder auch das nur ein Strohfeuer war.

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