„Turnarounds sind hart“, beginnt Peloton-CEO Barry McCarthy seinen Brief an die Aktionäre zum Anlass der Zahlen zum dritten Quartal. Und wirklich: Was der Hersteller von Fitnessbikes da seinen Anteilseigner zumutet, ist schwerst verdauliche Kost. Das Wachstum des einstigen Highflyers ist praktisch nicht mehr vorhanden.
Peloton hat beim Umsatz 964 Millionen Dollar erzielt und lag damit hinter den Erwartungen der Analysten von 973 Millionen. Beim Ergebnis je Aktie fuhr der Konzern einen dramatischen Verlust von 2,27 Dollar ein. Die Experten hatten lediglich mit einem Minus von 0,83 Dollar gerechnet.
Die Zahl der zahlenden Abonnenten belief sich auf 2,96 Millionen, was im Vergleich zum zweiten Quartal ein kümmerliches Plus von sieben Prozent bedeutet.
Im vierten Quartal soll es noch mauer werden: Peloton erwartet 2,98 Millionen Kunden – das wäre ein Zuwachs von einem Prozent.
Der Umsatz soll zwischen 675 und 700 Millionen Dollar liegen, während die Analysten bislang von 821 Millionen ausgegangen waren.
Trotz der desaströsen Bilanz hat McCarthy große Träume. „Mein Ziel ist es, aus Peloton eine Fitness-Plattform mit 100 Millionen Kunden zu machen“, schreibt er in der Mitteilung. „Das ist zwar weit, weit weg, aber wir befinden uns im Epizentrum der Technologie. Wer möchte nicht ein gesünderes, glücklicheres und längeres Leben führen? Bald werden wir mehr darüber berichten, wie wir an diesem Wachstum teilhaben wollen.“
Die Börse hat keine Lust darauf zu warten, welche Vision McCarthy genau verfolgt: Am Dienstag nehmen die Anleger in Scharen Reißaus und bescheren dem Aktienkurs vorbörslich ein Minus von 20 Prozent. Hoffnungsschimmer ist die Übernahmefantasie, die nach dem Crash nun wahrscheinlich wieder aufflammt. Doch Vorsicht: Aus den letzten Spekulationen um das Interesse namhafter Adressen wurde auch nichts.