Für PayPal war 2022 ein Jahr zum Vergessen – sowohl mit Blick auf die operative Entwicklung als auch auf die Performance der Aktie. Der scheidende CEO Dan Schulman bekommt das nun ganz unmittelbar bei seiner Bezahlung zu spüren. Am Hungertuch nagen muss der langjährige PayPal-Chef deshalb aber auch nicht.
Wie aus einem Dokument des Unternehmens aus der Vorwoche hervorgeht, soll Schulmans Vergütung für das Geschäftsjahr 2022 fast ein Drittel niedriger ausfallen als ein Jahr zuvor. Konkret soll der CEO rund 22 Millionen Dollar bekommen, davon etwa 20,2 Millionen Dollar in Form von Aktienzuteilungen. Ein Jahr zuvor hatte er noch rund 32 Millionen Dollar verdient.
Zur Begründung führte der Vergütungsausschuss des Verwaltungsrats an, dass das Unternehmen die Ziele, die es sich für die wichtigsten Kennzahlen gesetzt hatte, wie Umsatz, bereinigte Betriebsmarge und neue aktive Nettonutzer, nicht erreicht hat. Dennoch lobte er Schulman dafür, dass er PayPal „durch eine herausfordernde Zeit mit makroökonomischer Unsicherheit, geopolitischer Instabilität, verlangsamtem E-Commerce-Wachstum und einer Rückkehr zu einem Verbraucherverhalten vor der Pandemie“ geführt hat.
Schulman selbst hatte bereits im Februar angekündigt, zum Jahresende in den Ruhestand gehen zu wollen. Die Suche nach einem Nachfolger läuft derzeit noch. Die Entscheidung über die Vergütung des Vorstands einschließlich des Vorsitzenden treffen die Anteilseigner bei der jährlichen Hauptversammlung am 24. Mai.
Die nachlassende Wachstumsdynamik hat die PayPal-Aktie in den letzten Jahren schwer belastet. Die Aussichten im operativen Geschäft sind jedoch keineswegs schlecht. Der Wechsel an der Konzernspitze könnte hier neue Impulse liefern. Hinzu kommt, dass die Aktie mit einem 2023er-KGV von 16 nach wie vor beinahe historisch günstig bewertet ist.
Neueinsteiger, die etwas Geduld mitbringen, können daher weiterhin auf die Mitte Dezember gestartete Turnaround-Spekulation aufspringen. Wer bereits investiert ist, bleibt dabei.