Der Online-Bezahldienst Paypal ist zum Jahresende trotz Inflations- und Rezessionssorgen deutlich gewachsen. Im vierten Quartal stiegen die Erlöse im Jahresvergleich um sieben Prozent auf 7,4 Milliarden Dollar (6,9 Milliarden Euro), wie die ehemalige Ebay -Tochter am Donnerstag nach US-Börsenschluss in San Jose mitteilte.
Der Nettogewinn legte demnach um 15 Prozent auf 921 Millionen Dollar zu. Damit übertraf das Ergebnis die Erwartungen der Wall-Street-Experten. Auch die Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr überraschte positiv.
Auch der Ausblick auf das laufende Jahr fiel stark aus. Der bereinigte Gewinn je Aktie soll bei 4,87 Dollar liegen. Erwartet wurden hier bislang 4,76 Dollar je Aktie. Im laufenden ersten Quartal soll der Gewinn je Aktie zwischen 1,08 und 1,10 Dollar liegen. Der Umsatz soll um 7,5 Prozent zulegen.
Zeitgleich gab Paypal den Rücktritt von Vorstandschef Dan Schulman zum Jahresende bekannt. Wer ihm nachfolgen werde, sei noch unklar. Schulman besetzt den Spitzenposten seit Paypals Abspaltung von der Online-Handelsplattform Ebay im Jahr 2015. Er soll weiter einen Sitz im Verwaltungsrat behalten, der dem Vorstand übergeordnet ist. Über diesen Schritt Schulmans war bereits im Vorfeld spekuliert worden.
Vergangene Woche hatte Paypal bekanntgegeben, angesichts des schwierigen Wirtschaftsumfelds rund sieben Prozent seiner Beschäftigten zu entlassen – rund 2.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Etliche Unternehmen der Tech-Branche – darunter die Facebook-Mutter Meta, Amazon, Twitter und Alphabet – beschlossen in den vergangenen Wochen und Monaten größere Kündigungsrunden.
Die Aktie von Paypal stieg zunächst nachbörslich kräftig an, musste dann jedoch Federn lassen. Letztendlich verlor das Papier in der Nachbörse 0,8 Prozent auf 77,80 Dollar. Auch wenn die Aktie die nachbörslichen Gewinne wieder abgeben musste, die Richtung stimmt bei Paypal. Wichtig werden nun die weiteren Schritte, die bei Paypal nach dem Chefwechsel folgen werden. Anleger bleiben bei der vergleichsweise günstig bewerteten Aktie weiter an Bord. Aus charttechnischer Sicht wäre aber der nachhaltige Sprung über die 200-Tage-Linie wichtig.