Das große Stühlerücken in der Chefetage von PayPal geht weiter. In einem 8K-Filing vom Montag kündigte der US-Konzern an, dass Aaron Karczmer, aktuell noch Executive Vice President und Chief Enterprise Services Officer, Ende April das Unternehmen verlässt. Nach der enttäuschenden Prognose ist der anhaltende Manager-Exodus ein weiteres Problem für die PayPal-Aktie.
PayPal nannte keine Gründe für Karczmers Ausscheiden, teilte aber in dem 8K-Filing an die SEC mit, dass das Unternehmen einen Aufhebungsvertrag mit ihm geschlossen habe. Karczmer hat Anspruch auf eine Abfindung, einen anteiligen Bonus im Rahmen des jährlichen Leistungsplans für das Geschäftsjahr 2024, Sozialleistungen und Aktienzuteilungen.
Damit geht es weiterhin sehr turbulent in PayPals Chefetage zu: Anfang 2023 kündigte der damalige PayPal-CEO, Dan Schulman an, dass er das Unternehmen verlassen werde. Es folgten kurz darauf der Finanzchef, Blake Jorgensen, und auch dessen Nachfolgerin Gabrielle Rabinovitch. Doch damit nicht genug: Im November wurde bekannt, dass Sri Shivananda, damals Chief Technology Officer, dem Unternehmen ebenfalls zum Jahresende den Rücken kehrt.
Doch nicht nur in der Chefetage verlassen zahlreiche Angestellte den Zahlungsdienstleister. Seit Ende Januar läuft ein zweiter Restrukturierungsplan, der einen Abbau der Belegschaft um weitere neun Prozent vorsieht. Bereits im letzten Jahr strich der US-Konzern rund sieben Prozent der Stellen.
Noch bis Ende des Jahres 2022 beschäftigte PayPal etwa 29.900 Mitarbeiter, von denen etwa 40 Prozent in den USA ansässig waren. Nach der Umsetzung der jüngsten Stellenstreichungen dürften es voraussichtlich nur noch rund 25.300 Angestellte sein.
Die erneute Reduktion der Belegschaft verdeutlicht die Vision des neuen CEO Alex Chriss, der das Unternehmen effizienter und moderner machen will. Ob er auch für den anhaltenden Exodus in der Chefetage verantwortlich ist, lässt sich nicht feststellen. Man kann nur vermuten, dass die Stimmung innerhalb PayPals aufgrund der Änderungen im Management und der zweiten Kündigungswelle nicht gerade gut ist. Anleger halten vorerst von der PayPal-Aktie Abstand.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: PayPal.