Die Papiere der US-Payment-Spezialisten Paypal und Square müssen am Donnerstag erneut kräftig Federn lassen. Mit Abschlägen von 3,4 beziehungsweise 4,9 Prozent laufen sie sogar noch etwas schlechter als der Technologiewerteindex Nasdaq 100 mit einem Minus von rund zwei Prozent. Der Grund für den Durchhänger ist aber schnell gefunden.
In den USA ziehen die Renditen am Anleihemarkt am Donnerstag erneut stark an. Die Rendite der zehnjährigen Staatsanleihen steigt um bis zu elf Basispunkte auf 1,75 Prozent – der höchste Stand seit Januar 2020. Die 30-jährigen Papiere knacken erstmals seit August 2019 wieder die Marke von 2,5 Prozent.
Das macht – wie bereits in den vergangenen Wochen – vor allem hoch bewerteten Aktien zu schaffen, weil sich dadurch die Finanzierungskosten der stark wachstumsorientierten Unternehmen erhöhen. Generell könnten Alternativen zur Aktienanlage bei einer Fortsetzung des aktuellen Renditetrends attraktiver werden.
Operativ brummt es – auch dank Bitcoin-Boom
Dem schwierigen Umfeld für Tech-Titel können sich auch die Papiere von Paypal und Square nicht entziehen. An den insgesamt starken operativen Aussichten der beiden Payment-Konzerne hat sich allerdings nichts geändert, im Gegenteil: Speziell der Bitcoin-Boom dürfte den beiden Unternehmen auch im laufenden Quartal wieder kräftige Anstiege bei Umsatz und Transaktionsvolumen bescheren.
Denn laut einer Studie von JPMorgan sind es derzeit vor allem wieder Privatanleger, die nach dem Einstieg von institutionellen Investoren massiv am Kryptomarkt mitmischen. Viele Käufer in den USA nutzen dafür die Apps von Paypal und Square, die relativ bequem den Handel und die Aufbewahrung von Bitcoin und weiteren, ausgewählten Kryptos ermöglichen.
DER AKTIONÄR geht deshalb davon aus, dass der Fokus spätestens mit den Quartalsbilanzen von Paypal und Square Anfang Mai wieder stärker auf operative Aspekte rücken wird. Beide Unternehmen zählen weiterhin zu den Favoriten im Sektor. Bei Paypal können investierte Anleger dabeibleiben und ebenso wie Neueinsteiger auf einen Rebound setzen.
Die Aktie von Square wurde Anfang März mit einem Plus von 86 Prozent – aber dennoch unglücklich – ausgestoppt. Auch hier können spekulative Anleger bei einer Stabilisierung wieder einen Fuß in die Tür stellen und auf positive Impulse durch die Zahlen setzen.
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Autor Nikolas Kessler ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Bitcoin.
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Mit Material von dpa-AFX.