Enttäuschung über den Gewinneinbruch und einen schwachen Ausblick haben die Paypal-Aktie am Mittwoch um fast 25 Prozent ins Minus gedrückt – und ihr damit den größten Tagesverlust aller Zeiten eingebrockt. Die Kursgewinne der vergangenen Jahre sind futsch und jetzt streichen die Analysten auch noch die Kursziele zusammen.
Durch den brutalen Abverkauf, der die Paypal-Aktie zeitweise bis unter die 130-Dollar-Marke und damit auf den tiefsten Stand seit Mai 2020 gedrückt hat, haben sich fast 50 Milliarden Dollar der Market Cap des Unternehmens in Luft aufgelöst. Auf dem aktuellen Niveau ist das Unternehmen an der Börse noch 155,8 Milliarden Dollar wert. Auf dem Allzeithoch im Juli 2021 war es mit 362 Milliarden Dollar noch mehr als doppelt so viel.
Analysten streichen die Ziele zusammen
Angesichts dieser Entwicklung ziehen nun auch viele Analysten die Konsequenz: Innerhalb weniger Stunden nach Veröffentlichung des Zahlenwerks haben nach Bloomberg-Informationen mindestens 27 Analysten ihr Kursziel für die Paypal-Aktie gesenkt. Lag das 12-Monats-Konsensziel im Vorfeld noch bei 276 Dollar, beziffert die Wall Street den fairen Wert des Papiers aktuell im Schnitt bei rund 200 Dollar.
Mindestens drei Institute sind sogar noch einen Schritt weiter gegangen und haben ihre Kaufempfehlungen für die Aktie gestrichen. Für die Experten von Raymond James, BTIG und Oddo BHF ist sie künftig nur noch eine Halteposition.
Neben den überraschend deutlich verfehlten Gewinnzielen im abgelaufenen Quartal war es vor allem die schwache Prognose, die die Wall Street geschockt hat. Laut Analyst John Davis von Raymond James sei eine höhere Bewertung zumindest kurz- und mittelfristig nicht mehr gerechtfertigt. Nach zwei Quartalen mit signifikant gesenkten Schätzungen sei die Aktie nun fair bewertet.
Die Talfahrt der Paypal-Aktie hat sich durch den Crash am Mittwoch noch einmal beschleunigt. Dass es sich um eine kurzfristige Schwäche handelt und das Unternehmen schnell zu alter Form zurückfindet, damit rechnet offenbar kaum noch jemand. Nach dem ersten Schock dürften weitere Analysten ihre Erwartungen nach unten korrigieren.
Natürlich sind nach einem derartigen Abverkauf immer technische Gegenbewegungen möglich. Nachdem eine erste Comeback-Spekulation ausgestoppt wurde, bleibt DER AKTIONÄR vorerst aber an der Seitenlinie.