Microsoft setzt bei der Zahlungsabwicklung künftig noch stärker auf PayPal. Den Kunden in mehreren Märkten sollen dadurch weitere, flexible Bezahloptionen zur Verfügung stehen. Für den Bezahldienstleister ist es derweil eine Chance, das boomende Geschäft mit „Buy now, pay later“ –Angeboten (BNPL) auszubauen.
Wie beide Unternehmen am Mittwoch mitteilten, können Kunden in Deutschland sowie Australien, Frankreich, Großbritannien, Italien und den USA beim Einkauf im Microsoft Store künftig auch das Ratenzahlungsprogramm „Pay Later“ von PayPal nutzen. Hierzulande beispielsweise können Kunden ihre Einkäufe im Wert von 99 bis 5.000 Euro dann in bis zu 24 monatlichen Raten bezahlen. Bei Einkäufen in Höhe von einem bis 1.000 Euro gibt es zudem die Option, erst nach 30 Tagen zu bezahlen.
Kunden in den USA sollen zudem bald auch mit dem beliebten PayPal-Bezahldienst Venmo im Microsoft Store bezahlen können. Diese Option gibt es dort nach Unternehmensangeben bislang nur für den Microsoft Store auf der Xbox. Ziel sei es, zusätzliche, flexible Bezahloptionen zu bieten und so die Kundenbindung zu erhöhen.
Für PayPal bietet der Deal zusätzliches Wachstumspotenzial im boomenden und vor allem bei jungen Kunden beliebten BNPL-Bereich. Wie das Unternehmen bei der Vorlage der Q1-Zahlen im Mai mitteilte, ist der Volumen derartiger Ratenzahlungsoptionen im Jahresvergleich zuletzt um 70 Prozent gestiegen.
Der PayPal-Aktie hat die Nachricht am Mittwoch im US-Handel ein moderates Plus von 0,6 Prozent beschert. Die 200-Tage-Linie, die aktuell bei 74,45Dollar verläuft, ist damit aber wieder näher gerückt. Ein nachhaltiger Ausbruch wäre ein charttechnisches Kaufsignal und eine Bestätigung des jüngsten Erholungsversuchs.
Die nötigen Impulse dafür könnten die Q2-Zahlen am Mittwoch (2. August) liefern. Die zu Jahresbeginn gestartete Wette auf ein Comeback von PayPal läuft daher weiter. Auch die Aktie von Microsoft steht auf der Empfehlungsliste des AKTIONÄR.