Nach einem starken Lauf in den vergangenen Wochen gönnt sich die Aktie von PayPal aktuell eine Verschnaufpause und muss im durchwachsenen Gesamtmarkt zunächst wieder einen Teil der Gewinne abgeben. Daran können auch etwas positivere Töne einer bis dato weniger zuversichtlichen Analystin zunächst nicht viel ändern.
Mehr als 20 Prozent hatte die PayPal-Aktie zwischen Anfang Februar und Ende März in der Spitze zugelegt und dabei wichtige Chartmarken wie die 200-Tage-Linie zurückerobert. Vor dem nächsten Anlauf auf den hartnäckigen horizontalen Widerstand im Bereich von 68,50 Dollar legen die Bullen allerdings erst einmal eine Verschnaufpause ein, denn punktgenau am bisherigen Jahreshoch von Ende Januar bei 68,21 Dollar drehte der Kurs wieder nach unten ab.
Das große Comeback im Chart lässt damit weiter auf sich warten, doch Bernstein-Analystin Harshita Rawat sieht durchaus Chancen, dass sich das bald ändern könnte. Ihrer Einschätzung nach sind die Erwartungen von Anlegern und Analysten an das künftige Wachstum inzwischen so niedrig, dass das Unternehmen sie leichter wieder übertreffen kann.
Die kürzlich angekündigten Produktneuheuten und Verbesserungen der bestehenden Angebote könnten für zusätzliches Wachstum sorgen, was noch nicht vollständig in den Prognosen enthalten sei, so Rawat. Zudem seien die Investoren mit Blick auf den zuletzt gewachsenen Konkurrenzdruck im Sektor womöglich zu pessimistisch.
In ihrem Bull-Case traut die Analystin PayPal ein Gewinnwachstum im Zehn-Prozent-Bereich sowie einen Anstieg des Aktienkurses auf über 100 Dollar zu. Das für ihr Gesamturteil maßgebliche Basis-Szenario ist allerdings nicht ganz so optimistisch, denn ihre Einstufung lautet auch weiterhin „Market Perform“. Den fairen Wert für die Aktie hat sie dabei von 57 auf 66 Dollar erhöht. Sie wäre damit auf dem aktuellen Niveau beinahe fair bewertet.
Die PayPal-Aktie knüpft im vorbörslichen US-Handel am Dienstag an den rund dreiprozentigen Vortagesverlust an und fällt um weitere 1,7 Prozent. Hierzulande steht unterdessen sogar ein Minus von mehr als vier Prozent an der Kurstafel, denn am Montag wurde wegen des Feiertags nicht gehandelt.
Zwar traut auch DER AKTIONÄR dem Online-Bezahldienst ein Comeback zu, darauf wetten sollten allerdings nur risikofreudige Anleger – zum Beispiel mit diesem Trading-Tipp. Alle anderen warten vor dem (Wieder-) Einstieg eine nachhaltige Trendwende im Chart ab.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: PayPal.