Die New Yorker Börsen sind am Donnerstag von Konjunkturdaten ausgebremst worden. Vor allem neue Preisdaten verpassten den Hoffnungen auf eine baldige US-Zinssenkung einen erneuten Dämpfer. Die PayPal-Aktie zeigt sich dennoch robust und stemmt sich gegen den Trend. Damit hellt sich die Lage bei dem Titel jetzt zunehmend auf.
Während die Erzeugerpreise im Februar gegenüber dem Vormonat doppelt so stark wie erwartet gestiegen waren, hatte der Einzelhandelsumsatz weniger zugelegt als prognostiziert. Zudem ist die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe überraschend gesunken.
Die Daten sprächen nicht für forcierte Zinssenkungserwartungen an die US-Notenbank Fed, kommentierte Experte Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba. Zwar habe sich der Einzelhandel nach dem schwachen Januar nur teilweise erholt. Nach Abzug der Inflationskomponente bleibe aber ein kleines Plus, was die Sorgen vor einer dauerhaften Konsumschwäche im laufenden Quartal verringert habe.
Diese Entwicklung spielt auch PayPal in die Karten, da das Unternehmen maßgeblich von der Konsumlaune der Kunden abhängig ist. Trotz des massiven Pessimismus, der in den letzten Monaten um die Aktie herrschte, ist PayPal nach wie vor das führende Unternehmen für Online-Zahlungen. Der Marktanteil ist fast doppelt so hoch wie der des Zweitplatzierten, Stripe (DER AKTIONÄR berichtete).
Positiv ist, dass jedes Mal, wenn die Aktie unter den Support bei der 57-Dollar-Marke gefallen ist, sich die Bullen aus der Deckung wagten und Anteile kauften. Das deutet darauf hin, dass die Anleger inzwischen viel Negatives eingepreist haben und der Verkaufsdruck nachgelassen hat.
Im Wochenverlauf hat sich der Kurs immer mehr erholt und ist auch über die wichtige 60-Dollar-Marke geklettert. Etwas höher, bei rund 61,50 Dollar, verläuft die psychologisch wichtige 200-Tage-Linie. Auch diesen Widerstand haben die Bullen nun geknackt. Der Indikator fungiert jetzt als Unterstützung.
Die PayPal-Aktie zieht wieder an und sendet ein wichtiges Signal. Als nächstes Etappenziel steht der Sprung über die 65-Dollar-Marke an.
Mit Material von dpa-AFX