Die Aktie von PayPal ist am Dienstag rund 3,5 Prozent höher aus dem US-Handel gegangen und hat im Tagesverlauf bei 72,56 Dollar sogar ein neues 52-Wochen-Hoch markiert. Rückenwind hat dabei die Bekanntgabe einer Partnerschaft mit dem niederländischen Branchenkollegen Adyen geliefert. Beachtlich, denn in anderen Bereichen konkurrieren die beiden.
Laut einer gemeinsamen Mittelung haben die beiden Unternehmen am Dienstag den Ausbau der strategischen Partnerschaft gemeldet – und diese damit nun auch öffentlich gemacht. Konkret wird Adyen seinen Unternehmens- und Marktplatzkunden in den USA künftig die Bezahlfunktion Fastlane von PayPal anbieten. Ähnlich wie andere Dienste speichert Fastlane auch bei Gast-Bestellungen die Zahlungs- und Versandinformationen der Nutzer, was den Kaufabschluss schneller und bequemer macht.
„Der Kundenstamm und die Beziehungen zu Unternehmen machen Adyen zum idealen ersten Fastlane-Zahlungsabwicklungspartner“, so PayPal-CEO Alex Chris. „Diese strategische Partnerschaft steht im Einklang mit unserem Ziel, PayPal überall dort verfügbar zu machen, wo Kunden weltweit einkaufen.
„PayPal ist eine Marke im Payment-Bereich, der Kunden vertrauen, und wir freuen uns, unsere Zusammenarbeit in den USA einen weiteren Schritt voranzutreiben, indem wir unser gemeinsames Know-how nutzen“, so Pieter van der Does, Mitbegründer und Co-CEO von Adyen. Die erweiterte Partnerschaft mit PayPal stärke die Fähigkeit von Adyen, globale Unternehmen mit nahtlosen Zahlungsströmen und erstklassigen Einkaufserlebnissen zu versorgen.
Ferner erklärten die beiden Unternehmen, hinter den Kulissen bereits „seit mehreren Jahren“ zusammenzuarbeiten, um den Kunden von Adyen die Möglichkeit zu geben, die Zahlungsoptionen von PayPal weltweit anzubieten. Das ist bemerkenswert, denn der Markt für Bezahllösungen ist hart umkämpft. Bei der Abwicklung von Online-Zahlungen für Unternehmen konkurriert der PayPal-Dienst Braintree sogar direkt mit den Lösungen von Adyen.
Mizuho-Analyst Dan Dolev schließt daraus, dass Fastlane „ein starkes Produkt“ sein muss, wenn sogar Rivale Adyen zu einer Kooperation bereit ist. Zudem biete es PayPal die Möglichkeit, weitere Teile des adressierbaren Markts im E-Commerce-Bereich zu erschließen und sich stärker als allumfassende Zahlungsplattform zu positionieren. In der Folge hat Dolev sein „Overweight“-Rating mit einem Kursziel von 90 Dollar bestätigt.
Während Adyen nach einem Kurssprung als Reaktion auf die Zahlen in der Vorwoche nur mit moderaten Kursgewinnen auf die Nachricht reagiert hat, konnte PayPal am Dienstag im US-Handel zeitweise mehr als vier Prozent zulegen und ein neues 52-Wochen-Hoch markieren.
Mit Blick auf den Jahreschart hellt sich die Lage damit weiter auf, auf lange Sicht hat PayPal allerdings noch einen weiten Weg vor sich. Die Aktie steht daher aktuell – ebenso wie Adyen – nur auf der Beobachtungsliste. Ende Juni hatte DER AKTIONÄR Tradern aber einen Turbo-Long auf PayPal empfohlen. Dieser notiert inzwischen rund 67 Prozent im Plus.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: PayPal.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: PayPal.