Bei PayPal steht am heutigen Donnerstag der mit Spannung erwartete Innovationstag auf der Agenda, den CEO Alex Chriss in der Vorwoche bereits mit großen Worten angekündigt hat. Die Aktie hatte daraufhin eine kleine Aufholjagd gestartet, ehe die Investmentbank Citi die Vorfreude am Mittwoch wieder etwas gedämpft hat.
In einer aktuellen Studie haben die Analysten die PayPal-Aktie auf die „Negativ Catalyst Watch“ -Liste gesetzt. Konkret kommt das einer Warnung vor kurzfristigen Abwärtsrisiken gleich. Das hat aber weniger mit dem Innovationstag zu tun, den PayPal-CEO Alex Chriss am heutigen Donnerstag ab 18.30 Uhr deutscher Zeit abhält, sondern mit der Zahlenvorlage am 7. Februar.
Im Zuge dessen könnte PayPal erneut unter Druck geraten, glauben die Citi-Experten, und nennen dafür zwei Hauptgründe.
Zum einen fürchten sie, dass die Rückkehr zu einem Wachstum des Bruttogewinns aus Transaktionen länger dauern könnte als bislang erwartet. Eine mögliche Lösung hierfür könnte der Ausstieg aus weniger profitablen Verträgen sein, was jedoch zu einem schwächeren Wachstum des Transaktionsvolumens führen könnte und von Investoren negativ aufgefasst werden könnte.
Der zweite Faktor betrifft die neue Führung von PayPal. Citi äußert Bedenken, dass das neue Management im Rahmen der Zahlenvorlage möglicherweise keine vollständige Jahresprognose abgeben könnte, was von den Investoren ebenfalls als negative Überraschung angesehen werden könnte. Als mögliche Gründe für einen Verzicht auf einen konkreten Ausblick nennen die Analysten die aktuellen Unsicherheiten und die Tatsache, dass einige Vorstandsmitglieder erst seit kurzem im Amt sind.
Nach Einschätzung des AKTIONÄR dürfte nach der Talfahrt der vergangenen Jahre dürfte bei PayPal bereits viel Negatives eingepreist sein. Nach dem negativen Analystenkommentar ist die Aktie am Mittwoch aber dennoch fast drei Prozent tiefer aus dem US-Handel gegangen. Vor dem wichtigen Event am Abend kann sie am Donnerstag aber bereits wieder moderat zulegen. Nun muss das Management um Alex Chriss aber auch liefern.
Mutige können daher weiterhin auf das längst überfällige Comeback spekulieren, während Anleger, die auf Nummer sicher gehen wollen, zunächst die heutige Veranstaltung und die Zahlenvorlage abwarten sollten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: PayPal.