PayPal und Adyen haben mit der Bekanntgabe ihrer Kooperation im US-Markt für Aufsehen gesorgt. Die Wall Street sieht dabei vor allem Vorteile für PayPal, was sich in den Kommentaren der Analysten widerspiegelt. Aber auch der Blick auf den Chart weckt Hoffnung, denn dort wurde zwischenzeitlich ein wichtiger Widerstand geknackt.
Im Rahmen der nun öffentlich gemachten Partnerschaft der beiden Payment-Spezialisten wird Adyen den Unternehmens- und Marktplatzkunden in den USA künftig den PayPal-Dienst Fastlane anbieten. Perspektivisch soll diese Zusammenarbeit auch auf Märkte außerhalb der USA ausgeweitet werden.
Dazu haben sich inzwischen weitere Analysten zu Wort gemeldet, darunter Tien-Tsin Huang von der US-Großbank JPMorgan. Seinen Worten zufolge ist es „ein großer Schritt nach vorne, um Fastlane als glaubwürdigen, unabhängigen Marktführer“ im Bereich Gast-Checkout bei Online-Zahlungen zu etablieren – insbesondere mit Blick auf die beeindruckende Kundenkartei von Adyen.
Allerdings geht er davon aus, dass die Nutzer von Adyen Fastlane erst nach und nach implementieren werden, weshalb sich die Kooperation wohl erst im Laufe des kommenden Jahres Früchte tragen wird. PayPal und Adyen hätten dazu wahrscheinlich eine Vereinbarung für eine Umsatzbeteiligung geschlossen, so Huang. Die Margen dürften dabei eher auf dem Niveau von PayPals „Unbranded“-Geschäft liegen.
Fastlane sei mit der erweiterten Partnerschaft mit Adyen auf Wachstum eingestellt, so Huangs Fazit. Der weitere Weg sei zwar komplex, aber einen genauen Blick wert. Seine „Overweight“-Rating für die PayPal-Aktie mit einem fairen Wert von 80 Dollar hat er nun bestätigt. Nach dieser Maßgabe hätte sie noch rund zwölf Prozent Luft nach oben.
Wichtiger Durchbruch im Chart
Einen großen Schritt nach vorne hat unterdessen auch der Kurs der PayPal-Aktie gemacht und zuletzt sechs Tage in Folge Kursgewinne von insgesamt rund 14 Prozent verzeichnet. Am Mittwoch wurde diese Aufwärtsbewegung mit einem neuen 52-Wochen-Hoch bei 72,77 Dollar gekrönt, anschließend ging sie allerdings rund 0,6 Prozent tiefer bei 71,46 Dollar aus dem US-Handel.
Dennoch hat sich die Lage im Chart durch die jüngste Aufwärtsbewegung weiter aufgehellt, denn der erneute Ausbruch über den GD200 Anfang August wurde durch die jüngsten Kursgewinne bestätigt. Zudem hat der Kurs nun auch den massiven Widerstand im Bereich der 67-Dollar-Marke hinter sich gelassen, nach bereits diverse Erholungsversuche dort ihr Ende gefunden haben.
PayPal steigt wieder in der Gunst der Anleger, das Chartbild – lange geprägt durch einen zähen Seitwärtstrend auf niedrigem Niveau – hellt sich langsam auf. Wegen mehrerer Fehlausbrüche steht die Aktie derzeit nicht auf der Empfehlungsliste. DER AKTIONÄR hatte aber bereits Ende Juni einen Turbo-Long als Trading-Tipp vorgeschlagen. Dieser notiert inzwischen über 60 Prozent im Plus.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: PayPal.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: PayPal.