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20.02.2024 Nikolas Kessler

PayPal: 48 oder 145 Dollar?

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PayPal

Einst Analystenliebling, heute für viele nur noch eine Halteposition: Die zuletzt eher enttäuschende Performance von PayPal spiegelt sich längst auch in den Ratings und Kurszielen der Wall-Street-Experten wider. DER AKTIONÄR verrät, was die Analysten der Aktie des Online-Bezahldiensts auf Sicht der nächsten zwölf Monate zutrauen.

PayPal verfügt über ein etabliertes Geschäftsmodell, wächst solide und ist mit einem 2024er-KGV von 12 nahezu historisch günstig bewertet. Ein echtes Comeback der Aktie lässt aber trotzdem auf sich warten. Zwar konnte sich der Kurs in der Spitze um mehr als 30 Prozent vom Ende Oktober markierten Mehrjahrestief bei 50,25 Dollar absetzen. Nach einem gefloppten Innovationstag und einem vorsichtigen Ausblick ist die Gegenbewegung allerdings ins Stocken geraten.

Der Abstand auf das Mehrjahrestief ist auf rund 18 Prozent geschrumpft, seit Jahresbeginn steht ein Minus von rund vier Prozent unter dem Strich und das bisherige Rekordhoch aus dem Sommer 2021 bei 310,16 Dollar bleibt in weiter Ferne.

Auch die Analysten an der Wall Street blicken längst nicht mehr so euphorisch auf die PayPal-Aktie wie in der Vergangenheit. Von den 55 Experten, die sich laut Bloomberg mit dem Unternehmen beschäftigen, raten momentan nur noch 21 zum Kauf der Papiere. Für 31 ist die Aktie eine Halteposition, drei empfehlen den Verkauf. Zum Vergleich: Noch vor einem Jahr hatte eine klare Mehrheit von rund 70 Prozent der Experten zum Kauf geraten.

Rebound oder Rohrkrepierer?

Der Blick auf die Kursziele unterstreicht den Eindruck. Das mit Abstand höchste Kursziel im Bloomberg-Ranking stammt von Berenberg-Analystin Tammy Qiu und liegt bei 145 Dollar. Ausgehend vom Wall-Street-Schlusskurs am Freitag entspräche das rund 145 Prozent Kurspotenzial.

Der Vollständigkeit halber sei aber erwähnt, dass das Kursziel seit mehr als eineinhalb Jahren nicht mehr angepasst wurde und womöglich auch deshalb etwas aus der Zeit gefallen erscheint. In die Berechnung des Konsensziels von Bloomberg fließt es daher nicht mehr mit ein.

Lässt man jene „Karteileichen“ außen vor, dann ist Brett Horn von der Analysefirma Morningstar momentan der größte PayPal-Bulle. Sein Kursziel von 104 Dollar gesteht er Aktie des Zahlungsdienstleisters immerhin fast 76 Prozent Luft nach oben zu.

Am anderen Ende der Skala steht derweil Ken Suchoski von Autonomous Research mit einer Verkaufsempfehlung und einem fairen Wert von nur 48 Dollar. Er signalisiert damit weitere 19 Prozent Abwärtspotenzial und den Sturz unter das Mehrjahrestief aus dem Vorjahr.

Für die Experten von Evercore ISI und Bernstein ist PayPal eine Halteempfehlung und gemessen an den jeweiligen Kurszielen von 56 beziehungsweise 57 Dollar auf dem aktuellen Niveau auch nahezu fair bewertet. Das 12-Monats-Konsensziel aller Analysten liegt mit 68,73 Dollar rund 16 Prozent über dem aktuellen Kursniveau.

PayPal (WKN: A14R7U)

PayPal-CEO Alex Chriss hat 2024 zum Übergangsjahr erklärt und auch die Analysten erwarten auf Sicht der nächsten zwölf Monate keine allzu großen Sprünge mehr. Auch DER AKTIONÄR rät daher weiterhin, bei PayPal an der Seitenlinie zu bleiben und zunächst eine nachhaltige Trendwende abzuwarten. 

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: PayPal.

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