Für Marktbeobachter völlig überraschend verlässt der Unilever-CEO das Unternehmen. Sein Nachfolger wurde aber bereits in den eigenen Reihen gefunden. Die Personalrochade beim Konsumriesen schickt die Aktie am Dienstag in den roten Bereich.
Nach nicht einmal zwei Jahren trennt sich der britische Konsumgüterkonzern in gegenseitigem Einvernehmen von seinem CEO Hein Schumacher. Ende Mai wird er offiziell aus dem Unternehmen ausscheiden. Sein Nachfolger wird der bisherige Finanzvorstand Fernando Fernandez, dessen Posten wiederum übergangsweise von Srinivas Phatak übernommen wird.
Unter Schumachers Führung hat sich Unilever strategisch neu aufgestellt: Das Portfolio im Bereich Nahrungsmittel sollte gestrafft und auf die stärksten Marken konzentriert werden. Hintergrund ist, dass die Nahrungsmittelsparte in letzter Zeit hinter den anderen Geschäftsbereichen (Kosmetik, Körperpflege, Haushaltsprodukte) zurückblieb. Zudem will der globale Branchenführer im Rahmen eines Sparprogramms weltweit mehrere tausend Stellen abbauen.
Der Aufsichtsratsvorsitzende Ian Meakins würdigte den scheidenden CEO für diese Neuausrichtung sowie für die finanziellen Fortschritte, die Unilever im Jahr 2024 erzielte. Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn konnte der Konzern zulegen, dennoch sei es laut Meakins noch ein gutes Stück Arbeit, um auch im laufenden Jahr erstklassige Ergebnisse zu erwirtschaften und die Ziele zu erreichen. Diese Aufgabe kommt nun dem neuen Unternehmensleiter Fernandez zu, der den von Schumacher angestoßenen Veränderungsprozess beschleunigen soll.
Die überraschende Umbesetzung auf Führungsebene hat heute Morgen für ein dickes Minus gesorgt. Mit Fernando Fernandez übernimmt jedoch ein erfahrener Manager das Ruder bei Unilever, der den eingeschlagenen Transformationsprozess nun mit frischem Elan vorantreiben soll. Diese klare Ausrichtung macht Unilever weiterhin zu einer attraktiven Depotposition.