Der britisch-niederländische Energieriese Royal Dutch Shell hat seine Zahlen für das vierte Quartal vorgelegt. Mit einem Nettogewinn von 2,93 Milliarden Dollar lag der Konzern unter den Markterwartungen von 3,15 Milliarden Dollar. Darüber hinaus gab es noch eine andere Meldung, welche vielen Aktionären gar nicht schmecken dürfte…
Nachdem Shell im abgelaufenen Quartal noch eigene Aktien im Volumen von 2,75 Milliarden Dollar zurückgekauft hatte, wird es im laufenden Quartal maximal eine Milliarde Dollar sein. Dadurch dürfte das ursprünglich ausgegebene Ziel, bis Ende des Jahres 2020 insgesamt 25 Milliarden Dollar in das Aktienrückkaufprogramm zu stecken, wohl verfehlt werden – das dürfte für viele Marktteilnehmer eine große Überraschung sein.
Natürlich kommt es an der Börse nie gut an, wenn man die eigenen Ziele nicht erfüllen kann. Andererseits ist es absolut sinnvoll, das wenig nachhaltige Aktienrückkaufprogramm zu verringern. Denn gerade in Zeiten, in denen sich die Öl- und Gasriesen wie Shell für eine Weltwirtschaft wappnen müssen, in der deutlich weniger CO2 ausgestoßen wird, gibt es deutlich bessere und nachhaltigere Investitionsmöglichkeiten.
Dividende bleibt enorm hoch
Shell gab darüber hinaus bekannt, dass die Quartalsdividende wie erwartet wieder bei 0,47 Dollar je Anteilschein liegen werde. Damit setzt das Unternehmen die stolze Tradition fort, seit 1945 keine Dividendenkürzung vorgenommen zu haben.
Für das Gesamtjahr wird mit einer Ausschüttung von insgesamt 1,88 Dollar gerechnet, woraus sich eine Rendite von satten 6,7 Prozent errechnen würde.
Die Zahlen sind natürlich wenig berauschend, aber auch kein Grund zu erhöhter Sorge. Das geringere Volumen der Aktienrückkäufe dürfte den Kurs zwar kurzfristig belasten, ist aber – sofern die eingesparten Mittel sinnvoll investiert werden – ein absolut nachvollziehbarer Schritt. Anleger können bei der Dividendenperle nach wie vor an Bord bleiben, sollten aber den Stopp bei 24,00 Euro beachten.
Hinweis auf Interessenkonflikte gemäß §34b WpHG: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Shell.