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Paukenschlag bei der DWS Group: Das passiert nach der Razzia

Paukenschlag bei der DWS Group: Das passiert nach der Razzia
Foto: IMAGO
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Fabian Strebin 01.06.2022 Fabian Strebin

Der Greenwashing-Skandal bei der DWS Group schwellt schon seit letztem Sommer. In den USA und Deutschland wurden Ermittlungen aufgenommen, News gab es seitdem aber praktisch keine. Nun geht es Schlag auf Schlag: Nach der Razzia gestern wurde heute Nacht der Rücktritt des CEO bekannt.

Gestern wurden Räume der DWS Group und der Mutter Deutsche Bank in Frankfurt am Main von der Polizei durchsucht. DER AKTIONÄR berichtete. Die Frankfurter Staatsanwaltschaft hat ihre Ermittlungen im Januar nach Medienberichten über Vorwürfe des Greenwashings bei nachhhaltigen Produkten aufgenommen. Das teilte die Behörde mit.

Anhaltspunkte bei Greenwashing-Vorwürfen verdichten sich

Die Ermittler hätten inzwischen „zureichende tatsächliche Anhaltspunkte“ gefunden, wonach „entgegen der Angaben in Verkaufsprospekten von DWS-Fonds ESG-Faktoren nur in einer Minderheit der Investments tatsächlich berücksichtigt worden sind, in einer Vielzahl von Beteiligungen jedoch keinerlei Beachtung gefunden haben“, so die Staatsanwaltschaft. Die Razzia richtet sich gegen „bislang unbekannte Mitarbeiter und Verantwortliche der DWS“.

Auch Deutsche Bank im Fokus

Die Razzia setzt nun auch die Führungsetage der Deutschen Bank unter Druck, denn sie hält rund 80 Prozent an der DWS. Der Vizechef des Institutes, Karl Rohr, ist gleichzeitig Aufsichtsratschef bei dem Vermögensverwalter. Die Bafin soll sich bereits für Rohrs Rolle in der Angelegenheit interessieren, das berichtet die Nachrichtenagentur Bloomberg. Doch das größte Problem hat DWS-CEO Asoka Wöhrmann.

Wöhrmann geht

Er stand schon länger intern unter Druck, da er beispielsweise private Email-Accounts für geschäftliche Zwecke nutzte. Dass er das Problem mit den Greenwashing-Vorwürfen nicht in den Griff bekommen hat, kostet ihn nun das Amt. Heute Nacht wurde über eine Pflichtmitteilung der DWS bekanntgegeben, dass Wöhrmann mit der Hauptversammlung am 9. Juni seinen Posten räumt. Sein Nachfolger soll Stefan Hoops werden, der bisher bei der Deutschen Bank die Unternehmensbank leitete.

DWS Group (WKN: DWS100)

Der Skandal um vermeintlich nachhaltige Produkte bei der DWS Group weitet sich aus. Damit könnte der Konzern der erste Fall sein, bei dem es um die strengere Regulierung von ESG-Anlagen geht. Dieses Thema betrifft die komplette Branche. Was genau bei der DWS vorgefallen ist, müssen die Ermittlungen zeigen.

Die Aktie ist keine laufende Empfehlung und derzeit spricht aufgrund der Ermittlungen auch nichts für einen Einstieg. Das positive Chartbild der letzten Wochen hat nun einen herben Schlag erhalten und den GD50 bei 33,54 Euro nach unten durchbrochen. Bei 32,40 Euro wartet der GD200.

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