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03.09.2024 Timo Nützel

Paukenschlag bei Commerzbank: Bund will aussteigen

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Commerzbank

Der Bund plant den Ausstieg aus der Commerzbank: Nach erfolgreicher Stabilisierung soll die staatliche Beteiligung schrittweise reduziert werden. Die verbesserte wirtschaftliche Lage der Bank ermöglicht diesen Schritt. An den Märkten kommt die Meldung nicht gut an, die Aktie gibt nachbörslich nach. Das sind die Details. 

Der Staat plant den Ausstieg aus der Commerzbank. In einem ersten Schritt will der Bund seine Beteiligung an dem Institut reduzieren, wie die Finanzagentur der Bundesrepublik Deutschland am Dienstag mitteilte. "Der Einstieg des Bundes bei der Commerzbank in den Jahren 2008 und 2009 war wichtig, um inmitten der Bankenkrise die Finanzmarktstabilität zu schützen. Die Commerzbank ist wieder ein stabiles und ertragsstarkes Institut. Daher ist es geboten, dass sich der Bund von den Anteilen des erfolgreich stabilisierten Instituts sukzessive wieder trennt", erklärte Florian Toncar, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen und Vorsitzender des zuständigen interministeriellen Lenkungsausschusses.

Die wirtschaftliche Situation der Bank habe sich seit 2021 stetig verbessert, sagte Eva Grunwald, Geschäftsführerin der Finanzagentur. Daher reagiere der Bund folgerichtig mit der Verringerung seines Anteils an der Commerzbank und dem Beginn des Ausstiegs. Der Verkauf des betreffenden Aktienpakets soll transparent und marktschonend erfolgen, hieß es in der Mitteilung. Über weitere Verkaufsschritte werde der interministerielle Lenkungsausschuss zu gegebener Zeit entscheiden. Die Aktie verlor nachbörslich auf der Handelsplattform Tradegate 1,7 Prozent.

Die Commerzbank war im Zuge der Finanzmarktkrise 2008 in eine finanzielle Schieflage geraten und erhielt durch den Finanzmarktstabilisierungsfonds (FMS) zur Wahrung der Finanzmarktstabilität in den Jahren 2008 und 2009 Kapitalhilfen von insgesamt 18,2 Milliarden Euro. Zurückgeführt wurden den Angaben zufolge bisher rund 13,15 Milliarden Euro. Aktuell hält der Bund über den FMS noch eine Beteiligung von 16,49 Prozent an der Commerzbank.

Commerzbank (WKN: CBK100)

Der geplante Staatsausstieg signalisiert Vertrauen in die Commerzbank, birgt aber kurzfristige Risiken. Anfänglicher Verkaufsdruck könnte die Anteilsscheine deutlich unter Druck setzen. Mittelfristig dürfte die Attraktivität für Anleger steigen, da die Bank als rein privatwirtschaftliches Unternehmen wahrgenommen werden dürfte. Langfristig könnte die erhöhte Flexibilität die Profitabilität verbessern. Zudem dürfte die Aktie in den kommenden Jahren von steigenden Ausschüttungen, höheren Dividenden und dem Rückkauf eigener Anteile profitieren. Auch die Bewertung bleibt weiterhin günstig. Investierte bleiben dabei und beachten den Stopp bei 11,90 Euro.

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.

Der Vorstand der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.

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