Voller Enthusiasmus ging die Paragon-Tochter Voltabox im Oktober 2017 an die Börse. Die Aktie konnte sich am ersten Tag über 30 Prozent verteuern, obwohl die Bewertung zuvor ambitioniert war. Gestern dann die kalte Dusche: Die Deutsche Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) habe festgestellt, dass der Konzernabschluss zum Abschlussstichtag 31.12.2017 der Voltabox AG fehlerhaft sei. Die Voltabox-Aktie als auch die Muttergesellschaft Paragon brachen über 20 Prozent ein.
Viel höherer Verlust
Im Jahr 2017 schrieb Voltabox einen Verlust von 238.000 Euro, tatsächlich ist der Fehlbetrag jedoch um ein Vielfaches höher, wie der Pressemitteilung zu entnehmen ist. Addiert man die Beträge und rechnet den zunächst angegebenen Verlust hinzu, steht ein Konzernergebnis von knapp Minus 14,4 Millionen Euro zu Buche.
Darüber hinaus hat die DPR weitere erhebliche Mängel festgestellt. So ist beispielsweise die Umsatzverteilung intransparent: "Im Konzernanhang wird offengelegt, dass zwei Unternehmen die Schwelle von 10% beim Umsatzanteil überschritten haben. Tatsächlich entfällt nur auf ein Unternehmen mehr als 10% des Gesamtumsatzes. Bei diesem Unternehmen wurde die Höhe des Umsatzes nicht offengelegt. Der Umsatz mit diesem Unternehmen machte mit 18,3 Mio. EUR 67% des Konzernumsatzes im Geschäftsjahr 2017 aus. Dies verstößt gegen IFRS 8.34, wonach für Unternehmen mit einem Umsatzanteil größer 10% auch die jeweilige Höhe des erzielten Umsatzes offenzulegen ist."
Seitenlinie!
Das Vertrauen der Investoren dürfte damit vorerst schwer zurückzugewinnen sein. Keiner weiß, ob weitere Mängel vorliegen, die das Management und die Aktie belasten könnten. Daher sollten Anleger das Geschehen bei Voltabox und der Muttergesellschaft Paragon von der Seitenlinie aus beobachten.