Während sich die Palantir-Aktie um die 85 Dollar herum an einer Stabilisierung versucht, haben einige Analysten ihre Einschätzungen zum US-Spezialisten für Datenanalyse überarbeitet. Die Einschätzung eines Bullen war zu Wochenbeginn aus gutem Grund eher verpufft. Nun hat sich aber auch ein ausgesprochener Palantir-Skeptiker geäußert.
Wedbush-Analyst Daniel Ives hatte dieser Tage noch mal seine Kaufempfehlung für Palantir bekräftigt – inklusive eines Kursziels von 120 Dollar. Wirklich marktbewegend war diese Nachricht aber nicht. Ives ist ohnehin als Palantir-Bulle bekannt. Und: Die Nachricht, die von vielen Finanzmedien verbreitet wurde, war eigentlich nicht neu. Ives hatte bereits am 4. Februar sein Kursziel für Palantir einmal mehr trendfolgend nach oben gezogen.
Auch über die Wedbush-Einschätzung, wonach die geplanten Kürzungen im Verteidigungshaushalt für Palantir nicht unbedingt negativ sein müssen, hatte DER AKTIONÄR bereits berichtet (siehe weiterführende Beiträge am Artikel-Ende).
Interessanter ist da schon die heutige Nachricht, dass nun, wo die Palantir-Aktie schwächelt, ein ausgesprochener Skeptiker seine Meinung zur Aktie etwas anpasst. Louie DiPalma von der US-Investmentbank William Blair zieht seine Verkaufsempfehlung für Palantir zurück und nimmt nun eine neutrale Haltung zur Aktie ein.
Die Begründung
„Meine Sicht auf Palantirs Bewertung hat sich verändert“, schrieb DiPalma. Investoren könnten Palantir weiterhin eine „KI-Prämie“ zugestehen. Das Regierungsgeschäft von Palantir erweise sich als stabiler, als er ursprünglich angenommen hatte. Die Skalierung funktioniere effizient. Trotz 50 Prozent Umsatzwachstum in zwei Jahren sei die Personalzahl nur um drei Prozent gestiegen. Die Margensteigerung des Unternehmens sei außergewöhnlich.
Palantir werde aber sein ursprünglich mal für 2025 angepeiltes Umsatzziel von 4,5 Milliarden Dollar wohl deutlich verfehlen und die Bewertung berge immer noch Rückschlagpotenzial, solange der Markt nicht wieder in einen Modus der Risikofreude wechsle.
Das passt ja. Die AKTIONÄR-Empfehlung wurde jüngst mit einem Plus von mehr als 190 Prozent ausgestoppt. Damit kann nun erst mal entspannt die weitere Entwicklung abgewartet werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies.