Die Aktie von Palantir ist erneut auf Talfahrt. Das US-Softwareunternehmen hat am Montag bei seinen Q3-Zahlen enttäuscht. Zwar fiel der Umsatz besser als erwartet aus, dennoch verstärken sich die Sorgen der Anleger, dass die Umsatzziele künftig nicht erfüllt werden können. Die Papiere notieren daraufhin nun zweistellig im Minus. So fielen die Zahlen im Detail aus.
Im dritten Quartal stieg der Umsatz von Palantir um 22 Prozent auf 478 Millionen Dollar. Der bereinigte Betriebsgewinn lag bei 81 Millionen Dollar. Beides war etwas besser als von den Analysten erwartet. Das Softwareunternehmen, das für seine Arbeit mit der Regierung bekannt ist, gab an, dass die Zahl seiner kommerziellen US-Kunden im Vergleich zum Vorjahr um 124 Prozent von 59 auf 132 gestiegen ist.
Palantir hatte jedoch ein Umsatzwachstum von mindestens 30 Prozent bis 2025 versprochen. Nun erwartet es aber, dieses Ziel in diesem Jahr zu verfehlen. Das Unternehmen für Datensoftware wird laut einer Erklärung vom Montag im Jahr 2022 einen Umsatz von etwa 1,9 Milliarden Dollar erzielen. Diese wiederum entspräche einer Wachstumsrate von nur 23 Prozent.
Die schwachen Zahlen von Palantir werden bei den Anlegern Bedenken hinsichtlich der Fähigkeit des Unternehmens wecken, seine Strategie zur Expansion über den Kernkundenstamm der Regierung hinaus umzusetzen. Die Schwierigkeiten des Unternehmens, in der Unternehmenswelt Fuß zu fassen, werden durch den prognostizierten wirtschaftlichen Abschwung wahrscheinlich noch verschärft.
Palantir-CEO Alex Karp sagte dazu, dass Palantir davon ausgeht, dass sich regionale Märkte innerhalb der USA zu Milliarden-Dollar-Geschäften entwickeln könnten. Karp sagte jedoch, dass die Länder in Kontinentaleuropa weniger bereit waren, "Softwaresysteme einzuführen, die bestehende Gewohnheiten in Frage stellen".
Die Quartalszahlen kommen nicht gut an. Auf Jahressicht notiert die Aktie nun über 70 Prozent im Minus. Auch wenn das Unternehmen langfristig mit einer starken Datenanalyse-Software überlegen ist, muss mittelfristig beweisen, dass es seine Umsatzziele erreichen kann. Anleger sollten sich bis dahin zurückhalten.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Palantir Technologies