Die Aktie des deutschen Biotech-Unternehmens Paion hat zuletzt im Zuge einiger positiver News mehrmals kräftig angezogen. Im Zuge der allgemeinen Marktschwäche ist das Papier jedoch ebenfalls wieder zurückgerutscht. Zuletzt hat das Unternehmen die Ergebnisse für das erste Halbjahr 2017 veröffentlicht. Hier wurde ein Umsatz in Höhe von 4,1 Millionen Euro erzielt, der im Wesentlichen aus der mit Cosmo Pharmaceuticals (Cosmo) im Vorjahr abgeschlossenen US-Lizenzvereinbarung für Remimazolam resultiert. Die Forschungs- und Entwicklungsaufwendungen beliefen sich auf 9,9 Millionen Euro und waren damit vornehmlich aufgrund niedrigerer Kosten für Phase-3-Studien 2,2 Millionen Euro geringer als im ersten Halbjahr 2016. Insgesamt ist im ersten Halbjahr 2017 ein Periodenfehlbetrag in Höhe von 5,8 Millionen Euro angefallen, im Vergleich zu einem Periodenfehlbetrag in Höhe von 13,2 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Der Finanzmittelbestand zum 30. Juni 2017 belief sich auf 27,1 Millionen Euro. Im Rahmen einer nach dem Stichtag im Juli 2017 durchgeführten Kapitalerhöhung (Privatplatzierung) ist ein Bruttoemissionserlös von 8 Millionen Euro hinzugekommen. Damit dürfte Paion bis in das Jahr 2019 hinein finanziert sein.
Gute Fortschritte
Im Fokus steht aber weiter der Entwicklungs- und Zulasssungsfortschritt beim Narkosemittel Remimazolam. Dr. Wolfgang Söhngen, Vorstandsvorsitzender der Paion AG, kommentierte: "Wir haben im bisherigen Jahresverlauf Bedeutendes erreicht; hier sind insbesondere die positiven Headline-Daten der zwei US-Phase-3-Studien mit Remimazolam sowie unsere erfolgreichen Kapitalmaßnahmen hervorzuheben. Wir sind jetzt in einer wesentlich besseren Position zur Vorbereitung des Phase-3-Programms in der EU. Aber auch unsere Partner berichten über wichtige Fortschritte, unter anderem über den Start der Phase-3-Studie mit Remimazolam in Russland sowie das Pre-NDS-Meeting in Kanada. Wir sind zuversichtlich, dass wir auch in den kommenden Monaten Fortschritte und wichtige Meilensteine erreichen werden." Im kommenden Jahr 2018 wird es ohnehin spannend. Dann könnten bei Remimazolam gleich mehrere Zulassungsanträge erfolgen: Zunächst stehen hier die USA und Japan im Fokus. All dies könnte der Aktie deutlichen Auftrieb verleihen. Die jüngste Konsolidierungsphase bietet für langfristig ausgerichtete Anleger eine gute Kaufchance. Charttechnische Unterstützung bietet unter anderem die 200-Tage-Linie, die derzeit bei etwa 2,60 Euro verläuft.