Die Aussicht auf eine Übernahme durch die Finanzinvestoren Bain Capital und Carlyle treibt die Osram-Aktie weiter an. Gestern bestätigte der Lichtkonzern, eine Offerte des Duos in Höhe von 35 Euro je Aktie erhalten zu haben. Heute dürfte der Aufsichtsrat das Angebot diskutieren. Die AKTIONÄR-Spekulation ist schon jetzt aufgegangen.
Das Übernahmeangebot von Bain Capital und Carlyle bewertet Osram mit 3,4 Milliarden Euro. Eine Zerschlagung ist dem Vernehmen nach nicht geplant. Eine Investorenvereinbarung samt Garantien für Standorte und Mitarbeiter bereits ausgehandelt.
Ein stabilisierender Großaktionär hat dem Konzern seit der Abspaltung vom Mutterkonzern Siemens vor sechs Jahren gefehlt – nicht nur im zuletzt angeschlagenen Marktumfeld. Der rückläufige Automarkt und niedrige Preise für LEDs machen dem Konzern zu schaffen.
Die schwindende Hoffnung auf eine operative Trendwende hat den Kurs der Osram-Aktie in den letzten Monaten einbrechen lassen. Nach mehreren Gewinnwarnungen hat der Vorstand viel Vertrauen verspielt. Es wird spannend, wie die beiden Finanzinvestoren Mehrwert schaffen und den Konzern operativ wieder auf einen stabilen Wachstumskurs bringen wollen.
Bereits im Februar hatte das Osram-Management Gespräche mit den Finanzinvestoren bestätigt. Die monatelange Hängepartie hat den Konzern teilweise gelähmt. In Finanzkreisen waren zuletzt immer wieder Zweifel aufgekommen, ob es tatsächlich zu einer Übernahme kommt. Der Aufsichtsrat wird am Nachmittag über das Angebot entscheiden.
Anleger, die die Übernahmekarte bei Osram gespielt haben, sollten den jüngsten Kursprung nutzen, um einen großen Teil ihrer Gewinne zu realisieren. Mit dem Rest der Position kann das Angebot mit einem engen Stopp ausgereizt werden.