Die Aktie des Softwarekonzerns Oracle steht am heutigen Dienstag kräftig unter Druck. Fast zwölf Prozent verliert das Papier auf 101,55 Dollar. Ein schwächer als erwarteter Quartalsbericht drückt hier auf die Stimmung. Auf den deutschen Konkurrenten SAP ist die schlechte Stimmung aber nicht übergeschwappt. Das Papier von SAP konnte nahzeu unveränderut aus dem Handel gehen.
Im wichtigen Cloudgeschäft mit Software und Rechendiensten, die über das Netz bedient werden, verlangsamte sich das Wachstumstempo bei Oracle zum zweiten Mal in Folge. Am Markt hieß es aber, dass Oracle in einem Bereich enttäuscht habe, der für SAP von eher geringer Bedeutung sei. Daher seien Schlussfolgerungen für die Geschäfte der Walldorfer nur bedingt möglich.
Karl Keirstead von der Schweizer Bank UBS betonte, es sei nun schon das zweite Quartal in Folge, in dem Oracle die Wachstumserwartungen im Cloud-Geschäft nicht erfüllt habe. Das Unternehmen mache erneut die Geschwindigkeit des Ausbaus der Infrastrukturen dafür verantwortlich, was enttäuschend und schwierig zu verstehen sei. Es stelle sich die Frage, was beim Ausbau der Kapazitäten so lange dauere.
Bei SAP sollten Anleger den kommenden Montag im Blick haben. Auf einer für den 18. Dezember geplanten Veranstaltung will der Softwarekonzern über Bilanzierungsregeln sprechen, schrieb Charles Brennan, Analyst bei Jefferies, in einer am Dienstag vorliegenden Studie. Das sei zwar kein Thema, das zu Herzrasen führe, dürfte aber eine Debatte über die Auswirkungen auf den Konzern sowie die gesamte Branche auslösen.
DER AKTIONÄR sieht derzeit in der Aktie von Oracle eine Halteposition. Ein Stopp bei 91 Euro sichert nach unten ab. Bei SAP bleibt DER AKTIONÄR langfristig ganz klar weiter optimistisch, auch wenn nach der starken Rally zuletzt durchaus eine Verschnaufpause fällig ist. Anleger lassen die Gewinne hier mit einem Stopp bei 115,00 Euro weiter laufen.
(Mit Material von dpa-AFX)