Die Preise für ein Barrel der Nordseesorte Brent und der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) geben am Mittwochabend weiter nach. Auslöser dürfte neben der Gegenbewegung auf die Rally der letzten Tage und der Hoffnung auf ein diplomatisches Ende des Ukraine-Kriegs eine Ankündigung der Vereinigten Arabischen Emirate sein.
Wie die Financial Times berichtet, hat Yousef al-Otaiba, der Botschafter der Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) in Washington, am Mittwoch angekündigt, der Staat werde versuchen die anderen OPEC-Mitglieder dazu zu bewegen, die Ölproduktion zu erhöhen. Das Blatt zitiert al-Otaiba mit den Worten: „Wir befürworten Produktionssteigerungen und werden die Opec ermutigen, höhere Fördermengen in Betracht zu ziehen.“
Insbesondere die US-Regierung hatte die Organsiation in den vergangenen Tagen wiederholt aufgefordert, mehr Öl zu fördern und damit Sorgen vor einem Angebotsengpass aufgrund der Sanktionen gegen Russland zu lindern.
Die Ölpreise geben am Mittwoch deutlich nach. Der Preis für ein Barrel der Nordseesorte Brent fiel um fast 13 Prozent auf rund 110 Dollar. WTI verbilligte sich um zwölf Prozent auf 108 Dollar pro Barrel.
Das macht sich auch bei den Aktienkursen der Ölproduzenten bemerkbar: Die Papiere von Chevron verlieren im US-Handel gut vier Prozent. Shell gab 1,7 Prozent und BP 2,2 Prozent nach. Lediglich Total verbuchte ein Plus von einem Prozent auf 46,22 Euro.
Ob die VAE mit ihrem Versuch, die Opec zu höheren Fördermengen zu bewegen, Erfolg haben werden, gilt keineswegs als sicher. Insbesondere Saudi-Arabien als de-facto Führer der Organisation versperrte sich bislang vehement gegen derartige Überlegungen. Anleger bleiben bei Shell, BP und Total an Bord, beachten aber die AKTIONÄR-Stopp-Kurse.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Total.