An den vergangenen Handelstagen ging es mit den Kursen der Energieriesen OMV und ENI zuletzt wieder bergab. Dadurch haben sich die zuvor relativ starken Charts zumindest wieder etwas eingetrübt. Verantwortlich für die zuletzt etwas schwächere Performance sind die etwas schlechtere Stimmung an den Märkten sowie natürlich die etwas gesunkenen Ölpreise.
Diese sind am Montag trotz Spannungen im Nahen Osten mit Abschlägen in die Woche gestartet. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete gegen Mittag 86,75 US-Dollar. Das waren 54 Cent weniger als am Freitag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Mai fiel um 33 Cent auf 82,81 Dollar.
Trotz der großen Spannungen im Nahen Osten sind die Erdölpreise in der vergangenen Woche gefallen. Ein Militärschlag auf Iran, der Israel zugeschrieben wird, hatte am Freitag nur zeitweise für steigende Ölpreise gesorgt. Seit Jahresbeginn sind die Rohölpreise jedoch um etwa 13 Prozent gestiegen. Ausschlaggebend sind neben den vielen geopolitischen Krisen das knappe Angebot großer Förderländer und die tendenzielle Besserung der Konjunktur in Europa und China.
Die Analysten der US-Bank JPMorgan werten das erhöhte Niveau der Ölpreise auch als geldpolitisches Risiko. In einem Kommentar war von einem "ungünstigen Zeitpunkt" die Rede, da der Zinskurs der US-Notenbank Fed infrage gestellt werden könnte. Bereits jetzt sind die Zinssenkungserwartungen an die Währungshüter deutlich zurückgenommen worden. Als wichtigster Grund gilt die hartnäckige Inflation, die durch weiter steigende Ölpreise zusätzlich auf hohem Niveau ist.
"Ungünstiger Zeitpunkt" passt beim Blick auf die Charts von OMV und ENI ebenfalls. Denn die Korrektur an den Aktien- und Ölmärkten kam für die beiden Titel zu einem denkbar schlechten Zeitpunkt. ENI hatte gerade ein neues Hoch markiert, OV stand kurz davor. Die jüngsten Rückgänge sind aber kein Grund zu erhöhter Sorge. Die beiden günstig bewerteten Dividendentitel bleiben fundamental und charttechnisch betrachtet attraktiv. Die Stoppkurse sollten weiter bei 37,00 Euro (OMV) beziehungsweise 11,90 Euro (ENI) belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX