Das Interesse des arabischen Energieriesen Adnoc an OMVs Chemieaktivitäten verlieh der Aktie des ATX-Konzerns zuletzt Rückenwind. Darüber hinaus gab es für die Österreicher aber auch gute Nachrichten vom Ölmarkt. So sind die Ölpreise am Freitag erneut gestiegen und steuern auf die vierte Woche in Folge mit Preisaufschlägen zu.
Bis zum Mittag bauten die Notierungen frühe Kursgewinne noch etwas aus. Ein Barrel der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September kostete zuletzt 80,53 US-Dollar. Das waren 89 Cent mehr als am Tag zuvor. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 93 Cent auf 76,58 Dollar.
Als Preistreiber gilt derzeit vor allem die Sorge vor einem zu geringen Angebot auf dem Weltmarkt. Zuletzt hatten die wichtigen Ölländer Saudi-Arabien und Russland eine Kürzung der Fördermenge in Aussicht gestellt.
Nach Einschätzung von Rohstoffexperten der Commerzbank wird die drohende Unterversorgung in der zweiten Jahreshälfte durch jüngste Daten zur Entwicklung russischer Ölexporte deutlich. Demnach haben sich die Ölausfuhren über den Seeweg auch in der Woche zum 16. Juli kaum erholt. Eine zusätzliche Verknappung drohe zudem im August, wenn die russischen Ölexporte nochmals gedrosselt werden sollen, heißt es in einem Marktkommentar der Commerzbank.
Marktbeobachter verwiesen zudem auf Spekulationen, dass Chinas Regierung der schwächelnden Konjunktur stärker unter die Arme greifen könnte. Unter anderem hatten unerwartet schwache Daten vom chinesischen Außenhandel die Erwartung verstärkt, dass die Regierung in Peking die Konjunktur weiter stützen dürfte. Die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt zählt zu den führenden Ölimporteuren und hat einen starken Einfluss auf die Preisentwicklung auf dem Ölmarkt.
Mit einem KGV von 4, einem KBV von 0,7 und einer Dividendenrendite von acht Prozent ist die OMV-Aktie weiterhin sehr günstig bewertet. Die Anteile bleiben attraktiv, der Stoppkurs sollte bei 37,00 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX