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10.02.2022 Thorsten Küfner

Ölpreise legen erneut zu – TotalEnergies sahnt ab

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Satte 16 Milliarden Euro dürfte der Energieriese TotalEnergies in diesem Jahr verdienen. Seit Wochen und Monaten ziehen die Ölpreise an - und die Analysten müssen ihre Gewinnprognosen anpassen. Gut möglich, dass dies bald wieder geschehen wird. Indes haben die Ölpreise am Mittwoch nach einigen schwächeren Handelstagen wieder zugelegt. 

Sie profitierten von gestiegenen Rohöllagerbeständen. Ein Barrel der Nordseesorte Brent verteuerte sich um knapp ein Prozent auf 91,75 US-Dollar. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 74 Cent auf 90,10 Dollar.

Die US-Lagerbestände an Rohöl sind in der vergangenen Woche überraschend und deutlich gefallen. Die Vorräte sanken laut Energieministerium im Vergleich zur Vorwoche um 4,8 Millionen auf 410,4 Millionen Barrel. Analysten hatten hingegen mit einem Anstieg um 1,5 Millionen Barrel gerechnet. Auch die Benzin- und Destillatebestände gaben nach. Geringere Ölvorräte stützen tendenziell die Preise. 

Verhandlungen mit dem Iran im Blickpunkt

Die Ölpreise hatten an den vergangenen Tagen noch merklich nachgegeben. Auch am Mittwoch waren die Preise zeitweise unter Druck geraten. "Die zu Wochenbeginn verzeichneten Siebenjahreshochs sind somit etwas außer Reichweite geraten und es hat momentan auch nicht den Anschein, dass diese in Kürze wieder erreicht werden", kommentierte Carsten Fritsch, Rohstoffexperte bei der Commerzbank. Die Stimmung am Ölmarkt habe offenbar gedreht. "Maßgeblich dazu beigetragen haben Spekulationen über eine möglicherweise schon baldige Rückkehr der iranischen Ölexporte", so Fritsch.

Falls die Vereinbarungen des Atomabkommens von 2015 wiederbelebt werden, könnte Iran nach Aufhebung der Sanktionen wieder deutlich mehr Erdöl an andere Länder liefern. Noch steht eine Einigung aus. "Das hohe Preisniveau könnte die Verhandlungsteilnehmer kompromissbereiter gemacht haben", erwartet Fritsch.

Deutschland, Frankreich und Großbritannien vermitteln seit Monaten gemeinsam mit Russland und China zwischen dem Iran und den Vereinigten Staaten. Es geht darum, US-Wirtschaftssanktionen aufzuheben und im Gegenzug das iranische Atomprogramm wieder einzuschränken. Zuletzt war von Verhandlungsfortschritten berichtet worden.

Total (WKN: 850727)

Ölpreise von mehr als 90 Dollar sind für TotalEnergies natürlich eine Lizenz zum Gelddrucken - und diese Phase könnte sich noch längere Zeit fortsetzen. Weil die Franzosen auch kontinuierlich ihre Stellung im Bereich der Erneuerbaren Energien und in anderen Zukunftsmärkten ausbauen, sind auch die langfristigen Perspektiven für den Konzern sehr gut. Da die Bewertung immer noch günstig ist und das Chartbild bullish, können Dividendenjäger weiterhin zugreifen (Stopp: 36,00 Euro). 

Mit Material von dpa-AFX

Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: TotalEnergies.

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