Im gestrigen Handel gerieten im Zuge der deutlichen Korrektur an den Märkten auch die Ölpreise unter Beschuss. Dementsprechend ging es mit den Aktienkursen von Royal Dutch Shell, BP & Co ebenfalls nach unten. Im heutigen Handel gelingt zumindest eine kleine Gegenbewegung.
Am Markt wurde vor allem die bessere Stimmung an den internationalen Aktienmärkten als Grund für die Ölpreiserholung genannt. So verweisen Experten darauf, dass Rohöl eine riskantere Anlageklasse ist, die sich oft im Gleichklang mit den Aktienkursen bewegt. Zahlreiche Fachleute bleiben dennoch skeptisch für den Ölmarkt. Die Rohstoffexperten der Commerzbank nennen unter anderem die unklaren Wirtschaftsaussichten infolge der Corona-Krise, die auf der erwarteten Erdölnachfrage lasteten. Hinzu komme der stärkere US-Dollar, der die Nachfrage außerhalb des Dollarraums drücke.
Von der Angebotsseite drohe ebenfalls Gefahr, falls der Ölverbund Opec+ nicht auf die Preisschwäche reagiere. Anfang August hatte der Verbund seine Förderung etwas hochgefahren, weil er von einer stärkeren Nachfrage ausgegangen war. Die Commerzbank sieht zunehmend die Gefahr, dass die in der Corona-Pandemie vereinbarten Förderkürzungen nicht mehr einzuhalten sind.
Die heutigen Anstiege bei Brent- und WTI-Öl ändern wenig daran, dass das Marktumfeld für Energiekonzerne wie Shell oder BP schwierig bleibt. Da sich die Aktien der beiden Konzerne aktuell immer noch in einem intakten Abwärtstrend befinden, sollten Anleger vorerst nicht einsteigen und noch abwarten.
Hinweis auf mögliche Interessenskonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Shell.
(Mit Material von dpa-AFX)