Ob im Auto oder zur Speicherung von Wind- oder Sonnenstrom – Batterien gehört die Zukunft. Davon ist selbst der Ölgigant Total überzeugt und überrascht am Montag mit der Milliardenübernahme von Saft Groupe. Bezahlt werden ein 38-Prozent-Aufschlag gegenüber dem letzten Schlusskurs beziehungsweise 950 Millionen Euro. Im Verhältnis zu den Gewinnen ist der französische Batteriehersteller jedoch ein Schnäppchen: Das „freundliche“ Übernahmeangebot liegt auf dem Niveau des 9-fachen EBITDA des Jahres 2015. Die rund 100 Milliarden Euro schwere Total kann eine solche Übernahme ohnehin mit Leichtigkeit stemmen.
Total-CEO Patrick Pouyanné hat viel vor mit Saft: „ Total will seine Aktivitäten im Bereich Erneuerbare Energie und Strom vorantreiben, welche schon 2011 mit der Übernahme von SunPower gestartet wurden.“
Günstiger als Tesla
DER AKTIONÄR hatte auf Saft als „Günstige Alternative zu Tesla“ hingewiesen. Der Konzern bietet wie Tesla Batterien für die Solar-Energiespeicherung an. Saft Groupe hat sich zwar aus dem Geschäft mit Elektroautobatterien zurückgezogen. Dafür punktet der weltweit führende Anbieter von Batterien für die Industrie und das Militär mit Spezialaufträgen.
Gewinnmitnahmen
Investierte Saft-Aktionäre können einen Teil der Gewinn mitnehmen. Wer in der laufenden AKTIONÄR-Empfehlung Total investiert ist, kann weiter dabeibleiben. Das Kursziel beträgt 50 Euro, der Stopp 35 Euro.