Nachdem der Crude-Oil-Future am Dienstag mit 76,98 Dollar den höchsten Stand seit zweieinhalb Jahren markierte, geht es bereits den dritten Tag infolge nur noch abwärts und der August-Kontrakt verlor mehr als acht Prozent. Während des starken Kursanstiegs der letzten Wochen war sogar das Erreichen der 100-Dollar-Marke im Gespräch. Nun müssen die Bullen zunächst jedoch den Rücksetzer verdauen.
Retter Russland?
Russland arbeitet angeblich „hinter den Kulissen“ daran, die zerstrittenen Parteien Saudi Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate wieder zusammenzubringen, so dass es möglicherweise bei dem nächsten OPEC plus Meeting zu einem Deal kommt, bei dem eine höhere Öl-Produktion beschlossen wird. Nach dem gestrigen Bruch der Unterstützungen im Bereich von 72,70 notiert Crude Oil zum ersten mal seit sechs Wochen unter den kurzfristigen Moving-Averages, was negativ zu bewerten ist. Die nächste stärke Unterstützung ist im Bereich von 68,80 Dollar auszumachen. Gewinnmitnahmen von großen Fonds, die mit über 500.000 Kontrakten long positioniert sind, könnten den Druck verstärken.
Wie geht es weiter?
In der Vergangenheit sind die gemeinsamen Bestrebungen der OPEC schon öfters am „Ausscheren“ einzelner Mitglieder gescheitert. Das ist auch dieses Mal der Fall. Zu groß ist die Verlockung der einzelnen Produzenten vom aktuell hohen Ölpreis zu profitieren und damit die Förderung zu erhöhen. Damit dürfte auch die Volatilität im Markt steigen. Auch mit Ausschlägen nach unten muss demnach gerechnet werden. Hier sei beispielhaft das Jahr 2018 erwähnt: Damals erreichten wir ähnliche Kursniveaus um die 76 Dollar pro Barrel, danach stürzte der Markt in kurzer Zeit bis auf unter 50 Dollar ab.
Das fehlende OPEC+ Ergebnis ist kurzfristig bullish aber mittelfristig bearish. Nach wie vor gilt: An der Börse werden Zukunftserwartungen gehandelt! Nach der jüngsten Kursrallye, mit steigender Volatilität, steigt auch das Risiko größerer Rückschläge. Anleger sollten auf Verkaufssignale achten.
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