Die meisten US-Aktien sind mit Kurssteigerungen in die neue Woche gestartet. Vor neuen Verbraucherpreis-Daten am Dienstag besteht Hoffnung, die die Inflationsdynamik nachlässt. Damit würde der Druck in Richtung weiterer starker Zinserhöhungen auf die Notenbank Fed nachlassen. Prompt steigen auch die Ölpreise wieder – und sorgen für überdurchschnittliche Gewinne bei den Öl-Konzernen. An der Dow-Spitze glänzt jedoch der Apfel-Konzern.
Die US-Börsen setzen ihre Erholung vom Freitag zum Wochenstart noch fort. Es ist eine Hoffnungsrally. Denn gute Inflationsdaten am Dienstag würden den Druck in Richtung weiterer starker Zinserhöhungen auf die Notenbank Fed mindern. Schon im August hatte sich der Anstieg der Verbraucherpreise in den Vereinigten Staaten überraschend deutlich auf 8,5 Prozent abgeschwächt. Der weiter nachgebende US-Dollar wurde derweil als Indiz für eine steigende Risikobereitschaft der Anleger gesehen. Der Euro steht am Nachmittag wieder über der 1,01-Dollar-Marke.
Der Dow Jones Industrial steht nach zweieinhalb Handelsstunden ein halbes Prozent höher auf 32.320 Punkten. Die Vorwoche hatte der US-Leitindex nach drei Verlustwochen bereits mit einem Gewinn von über zweieinhalb Prozent beendet. Der marktbreite S&P 500 gewinnt zum Wochenstart 0,7 Prozent auf 4.095 Zähler und der technologielastige Nasdaq 100 steigt ebenfalls um 0,7 Prozent auf nun 12.670 Zähler.
Unter den Einzelwerten stach der Pharmakonzern Bristol Myers-Squibb mit einem Kurssprung von über fünf Prozent heraus. Die Aktien profitieren von der Zulassung eines oral einzunehmenden Schuppenflechte-Medikaments durch die US-Gesundheitsbehörde FDA. Dem gegenüber stand ein Kursrutsch von 3,2 Prozent bei Amgen. Das Unternehmen ist bisher mit einem Medikament in dieser Nische stark, ihm droht nun mehr Konkurrenz. Amgen ist der einzige größere Dow-Verlierer.
Die Titel der Ölkonzerne Chevron, Exxon Mobil und ConocoPhillips bauten ihre Kursgewinne im frühen Handel aus und legten zwischen 2,2 und 2,7 Prozent zu. Dabei helfen ihnen die steigenden Ölpreise, die gestützt werden durch den gefallenen Dollarkurs. Dieser macht Rohöl für Käufer aus anderen Währungsräumen günstiger und steigert somit tendenziell deren Nachfrage.
Steigende Leitzinsen und die strikte Corona-Politik Chinas hatten in den vergangenen Wochen Nachfragesorgen ausgelöst und die Ölpreise belastet. Mit Spannung erwartet werden die Nachfrageprognosen von der Opec und der Internationalen Energieagentur (IEA), die in dieser Woche anstehen.
An der Dow-Spitze glänzt jedoch der Tech-Wert Apple mit eine Plus von gut drei Prozent. Die Papiere des iPhone-Herstellers setzen damit ihre Erholung vom Tief seit Ende Juli den zweiten Tag fort. Sie standen erstmals seit gut zwei Wochen wieder über der viel beachteten 200-Tage-Linie. Diese ist bei charttechnisch orientierten Anlegern ein beliebter langfristiger Trendindikator.
(Mit Material von dpa-AFX)
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20.12.2024
Nr. 52/24 + 01/25
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