Ein großer Wall-Street-Player kürzt das Kursziel für Nvidia – trotz anhaltender Kaufempfehlung. Hintergrund sind Sorgen um eine nachlassende Nachfrage im KI-Bereich, geringere Ausgaben bei den Hyperscalern und geopolitische Risiken. Im Gros bleiben Analysten aber bullish. Was Anleger jetzt wissen müssen.
KI-Gigant Nvidia steht weiter unter Druck. Seit dem Jahreshoch bei 153,13 Dollar hat die Aktie fast 40 Prozent eingebüßt. Jetzt folgt der nächste Dämpfer: Die US-Großbank Citi hat das Kursziel für Nvidia von 163 auf 150 Dollar gesenkt. Die Kaufempfehlung bleibt zwar bestehen – das neue Ziel impliziert weiterhin knapp 39 Prozent Kurspotenzial – doch der Schritt zeigt: Die Erwartungen kühlen sich ab.
Citi-Analyst Atif Malik begründet die Kürzung mit einem nachlassenden Investitionstempo bei den sogenannten Hyperscalern – also großen Cloud-Anbietern wie Microsoft, Amazon oder Google. In der Studie heißt es: „Unsere revidierte Prognose basiert auf der Annahme, dass Microsofts Investitionsausgaben (Capex) im Geschäftsjahr 2026 nicht weiter steigen, sondern rückläufig sein werden.“ Mehrere Berichte deuten darauf hin, dass Microsoft geplante Rechenzentrumsprojekte streicht. Für Nvidia, dessen GPUs ein zentraler Bestandteil solcher Infrastrukturen sind, ein klares Warnzeichen.
Dazu kommen geopolitische Risiken. Malik erwartet, dass die Margen von Nvidia durch neue US-Zölle „moderat“ unter Druck geraten. Und weiter: „Es besteht ein höheres Risiko einer Pause bei Unternehmensinvestitionen angesichts der globalen Unsicherheit durch den Handelskrieg.“ Immerhin: Nvidia dürfte laut Citi teilweise von Zollausnahmen im Rahmen des nordamerikanischen Handelsabkommens (USMCA) profitieren – das könnte die Belastung abmildern.
Während hier also der Fuß leicht vom Gas genommen wird, bleibt man andernorts optimistisch: Die Schweizer Großbank UBS hat ihr „Buy“-Rating bestätigt und das Kursziel bei 185 Dollar belassen. Analyst Timothy Arcuri verweist auf überraschend starke Exportdaten aus Taiwan im März. Diese könnten auf robuste Nachfrage nach GPUs hindeuten – möglicherweise getrieben von Vorzieheffekten aufgrund der Zölle.
Auch insgesamt bleibt das Analystenbild bullisch: 91 Prozent der Experten (71 von 78) empfehlen derzeit den Kauf. Nur vereinzelt gibt es neutrale Stimmen wie von HSBC und der Deutschen Bank – Verkäufe? Fehlanzeige. Der Konsens-Zielkurs liegt bei 169 Dollar – das entspricht einem Potenzial von 57 Prozent.
Die Bären haben übernommen – vorerst
Die jüngste Schwächephase hat Spuren hinterlassen. Nvidia notiert aktuell bei 107,57 Dollar – und damit deutlich unter allen relevanten gleitenden Durchschnitten (50, 100, 200 Tage). Die technische Ausgangslage bleibt angespannt. Hoffnung macht jedoch der jüngste Rebound von unter 90 Dollar, der mit erhöhtem Volumen begleitet wurde. Sollte es gelingen, die Zone um 120 Dollar zu durchbrechen, wäre eine Trendwende möglich.
Die Kurszielsenkung ist ein Warnsignal – aber kein Grund zur Panik. Die fundamentale Story rund um KI und Rechenzentren bleibt intakt, auch wenn das Tempo kurzfristig abnimmt. Wer nicht alles auf eine Karte setzen will, verteilt das Risiko und setzt auf den DER AKTIONÄR Magnificent 7 Index. Nvidia ist hier ebenso enthalten wie andere KI-Schwergewichte – eine smarte Lösung für volatile Zeiten. Mehr Infos zum Index gibt es hier.
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Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.