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Foto: Dado Ruvic/Illustration/File Photo/Reuters
22.07.2024 Martin Mrowka

Nvidia: Durch die Hintertür nach China – 'B20' statt 'B200'

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Nvidia

Not macht erfinderisch. Wegen der US-Beschränkungen für Technologie-Exporte nach China arbeitet Nvidia Insidern zufolge derzeit an einer speziellen Version seines aktuellen Spitzen-KI-Chips für den dortigen Markt. Mit der abgespeckten Version "B20" will der Chip-Konzern die chinesische Konkurrenz auf Abstand halten. Der Nvidia-Aktie bekommen die Pläne gut.

"Ausgestattet mit acht Nvidia B200 Tensor Core-GPU (siehe Foto) bietet die DGX B200 eine bahnbrechende Leistung mit der 3-fachen Trainingsleistung und der 25-fachen Inferenzleistung der Vorgängergenerationen", wirbt Nvidia auf seiner Internetseite für seine Premium-GPU. Durch die Nutzung der Nvidia "Blackwell"-GPU-Architektur könne das Spitzenmodell DGX B200 diverse Workloads bewältigen und sei damit ideal für Unternehmen geeignet, die ihre KI-Transformation beschleunigen möchten.

B200 Tensor Core-GPU von Nvidia
Nvidia
B200 Tensor Core-GPU von Nvidia

Da die USA Technologie-Exporte nach China jedoch beschränkt haben, arbeitet Nvidia Insidern zufolge nun an einer speziellen Version seines aktuellen KI-Chips für den dortigen Markt. Dieser Prozessor solle gemeinsam mit dem chinesischen Vertriebspartner Inspur entwickelt werden und in knapp einem Jahr auf den Markt kommen, sagten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen am Montag gegenüber Reuters. 

Wegen des Embargos hatte sich im vergangenen Geschäftsjahr der Anteil der China-Einnahmen am Konzernumsatz von Nvidia bereits 17 Prozent reduziert.  Im Jahr 2021 lag der Anteil noch bei 26 Prozent. Das aktuelle Spitzenmodell für den chinesischen Markt ist der "H20", von dem der Konzern im laufenden Jahr voraussichtlich mehr als eine Million Stück absetzen wird, prognostizierten die Experten des Research-Hauses SemiAnalysis. Das Umsatzvolumen mit diesen Prozessoren belaufe sich auf über zwölf Milliarden Dollar.

Im vergangenen Frühjahr hatte Nvidia sein Spitzenmodell B200 "Blackwell" vorgestellt, dessen Massenproduktion in den kommenden Monaten anlaufen soll. Den Angaben zufolge arbeitet der B200 30mal schneller als sein Vorgänger. Mit der abgespeckten Version "B20" will Nvidia die chinesische Konkurrenz künftig auf Abstand halten, die dem US-Konzern Marktanteile abjagen will. Vor allem Huawei und Tencent buhlen um Kunden. 

Die Insider-Informationen unterstützen zum Wochenstart die freundliche Tendenz der Nvidia-Aktie. Im allgemein verbesserten Tech-Umfeld legt der Chip-Riese im frühen US-Handel um fast vier Prozent zu. Im Tagesverlauf verkleinern sich die Tagesgewinne auf gut zwei Prozent auf 120,50 Dollar (110,60 Euro).

Nvidia (WKN: 918422)

Die Nvidia-Aktie hat sich im Rahmen der jüngsten Konsolidierung ihrem GD50 (bei 116,67 Dollar) angenähert. Leicht darüber bei 117 Dollar hat der Kurs eine kleine Unterstützung gebildet, die in den kommenden Tagen halten sollte. 

DER AKTIONÄR bleibt zuversichtlich für weitere Kurssteigerungen des Weltmarktführers für KI-Spezialprozessoren und hat zuletzt ein Kursziel von 150 Euro ausgegeben. Die Erstempfehlung der Nvidia-Aktie erfolgte übrigens in DER AKTIONÄR Nr. 40/22 Ende September 2022 zu 12,95 Euro.

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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.

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