Der dänische Pharma-Riese ist vor allem für seine Diabetes- respektive Abnehmmedikamente bekannt. Doch Novo Nordisk will auch stärker in anderen Forschungsbereichen Fuß fassen. Das unterstreicht die frisch erteilte US-Zulassung einer neuartigen Therapie zur Behandlung einer äußerst seltenen Nierenerkrankung.
Die amerikanische Gesundheitsbehörde hat Rivfloza (Nedosiran) zur Behandlung der Primären Hyperoxalurie Typ 1 (PH1) zugelassen, dem häufigsten Subtyp der genetisch bedingten Erkrankung. Konkret handelt es sich bei dem Medikament um eine sogenannte RNAi-Therapie, die ursprünglich von Dicerna entwickelt wurde.
Im November 2021 hat Novo Nordisk allerdings die Übernahme des RNAi-Spezialisten für 3,3 Milliarden Dollar angekündigt und eine Prämie von 80 Prozent gezahlt. Kurze Zeit später meldeten die Dänen bereits Vollzug. Die milliardenschwere Transaktion zahlt sich nun mit der US-Zulassung für Rivfloza endlich aus.
Das Potenzial von Dicerna wurde im Börsenbrief "Ver10facher" rechtzeitig vor der Übernahme erkannt. Wenige Monate zuvor interviewte die Publikation sogar noch den damaligen Dicerna-Chef Douglas M. Fambrough. "Wir beteiligen uns nicht an Spekulationen über mögliche Fusionen und Übernahmen. Wir konzentrieren uns darauf, unsere eigenen und Partnerprogramme voranzutreiben", wich der Firmenlenker der Frage aus, ob das Unternehmen Übernahmeinteresse geweckt habe. Dann schlug Novo Nordisk zu.
Das Papier von Novo Nordisk kann nach der erteilten US-Zulassung für die RNAi-Therapie Rivfloza zur Behandlung einer seltenen Nierenerkrankung um 1,7 Prozent an der Heimatbörse in Kopenhagen zulegen. Zuletzt stand das Biopharma-Unternehmen vor allem wegen der immensen Nachfrage nach seinem Abnehmmedikament Wegovy in den Schlagzeilen. Anleger lassen bei der AKTIONÄR-Dauerempfehlung ihre Gewinne laufen.