Die Aktie von Novo Nordisk ist zuletzt deutlich unter Druck geraten. Dabei ist sie auch unter die wichtige Marke von 800 dänischen Kronen gerutscht und damit auf den tiefsten Stand seit Anfang Februar dieses Jahres. Für neuen Druck sorgte die jüngste Einschätzung der US-Investmentbank JPMorgan.
Richard Vosser, Analyst bei JPMorgan, hat zwar die Aktie auf „Overweight“ und das Kursziel bei 1.050 dänischen Kronen belassen. Seine Einschätzung, dass die Verkäufe des Blockbuster-Abnehmmedikaments Wegovy im dritten Quartal möglicherweise schwächer ausfallen könnten als erwartet, sorgte bei den Anlegern jedoch für Unmut. Vosser erklärte, dass der am 6. November geplante Bericht von Novo Nordisk zum dritten Quartal „für einige Enttäuschungen sorgen könnte“. Insgesamt rechnet er mit einem Umsatzwachstum des Konzerns von 21 Prozent, was fünf Prozent unter dem Konsens liege. Vosser sieht mögliche Kursschwächen aber als gute Einstiegschance vor neuen Pipeline-Nachrichten im vierten Quartal.
In der Vorwoche sorgten Studiendaten zu einer Substanz mit einem neuartigen Wirkmechanismus zur Behandlung von Adipositas ebenfalls für Unmut bei den Anlegern. Das Prüfpräparat Monlunabant (INV-202), das sich die Dänen erst im vergangenen Jahr via Übernahme der kanadischen Inversago Pharma gesichert haben, konnte die Erwartungen an die Gewichtsabnahme nur knapp erfüllen, das Nebenwirkungsprofil – es traten neuropsychiatrische Nebeneffekt auf – gab jedoch Anlass zur Sorge. Nun soll in der nächsten Studienphase die Dosis gesenkt werden, um Sicherheit und Wirksamkeit in Einklang zu bringen.
Die Aktie von Novo Nordisk ist nach dem jüngsten Kursrückgang charttechnisch angeschlagen. Das Papier ist unter die 200-Tage-Linie und zuletzt auch unter die Unterstützung bei 800 dänischen Kronen gefallen. Nach dem starken Kursanstieg zuvor ist eine solche Korrektur allerdings nicht ungewöhnlich. DER AKTIONÄR bleibt vom langfristigen Erfolg der Dänen überzeugt. Größere Rücksetzer sind hier Kaufchancen.