Die Aktie von Novo Nordisk ist in den vergangenen Tagen deutlich unter Druck geraten. Der Grund: Der mögliche Abbau von weltweit 3.000 Stellen sowie der wohl leicht unter den Erwartungen ausfallende Umsatz 2019 drückten wohl auf die Stimmung der Anleger. Zudem sorgten auch einige Analystenstimmen für zusätzlichen Druck. Das Analysehaus Jefferies beispielsweise hat das Kursziel für Novo Nordisk von 315 auf 300 dänische Kronen (aktueller Kurs: 287 dänische Kronen) gesenkt, die Einstufung aber auf „Hold" belassen. Unter den europäischen Pharma-Aktien sei Novo Nordisk für ihn der unattraktivste Wert, so Analyst Ian Hilliker.
Die britische Investmentbank HSBC bewertet die Aktie von Novo Nordisk sogar mit „Reduce" und einem Kursziel von nur 200 dänischen Kronen belassen. Biotech-Wirkstoffe in der Onkologie seien ebenso anfällig für Nachahmerprodukte wie Medikamente in anderen Bereichen, erklärte Analyst Stephen McGarry am Donnerstag. Er sieht nur Novartis als möglichen Profiteur und Belastungen dagegen für Roche, Novo Nordisk und Sanofi.
Etwas optimistischer präsentiert sich das US-Analysehaus Bernstein Research. Sie stufen Novo Nordisk mit „Market-Perform" und einem Kursziel von 320 dänische Kronen ein. Fettleibigkeit sei "die neue Diabetes" für den Pharmakonzern, so Analyst Wimal Kapadia. Hier seien sie führend und die Konkurrenz habe erstaunlich wenig in der Pipeline.
Wesentlich zuversichtlicher ist die Schweizer Großbank UBS, die eine Kaufempfehlung mit Kursziel 350 Kronen gibt. Einzig die Preisbildung für das den Blutzucker senkende Hormon GLP-1 bereite ihm Sorge, schreibt Analyst Michael Leuchten in seiner Studie.
Am optimistischsten ist aber Goldman Sachs, die Novo Nordisk einen Anstieg bis auf 435 Kronen zutraut. DER AKTIONÄR schließt sich den positiven Einschätzungen an, auch wenn sich kurzfristig das Chartbild eingetrübt hat. Können die weiteren Daten zum oral verfügbaren Semaglutide jedoch überzeugen, dürfte die Aktie schnell wieder deutlich höher stehen. Ein klares positives Signal würde allerdings erst der Sprung über die 200-Tage-Linie bringen.