Der Insulinhersteller Novo Nordisk baut seine Produktionsanlagen in Dänemark für eine Milliardensumme aus. Die Investition von 15,9 Milliarden dänischen Kronen (2,1 Milliarden Euro) in Hillerød solle zusätzliche Kapazität für neue Medikamente zur Bekämpfung schwerer chronischer Krankheiten schaffen, teilte Novo am Montag in Bagsvaerd mit.
Dabei sollen 340 neue Jobs entstehen. Den Angaben zufolge steht die Erweiterung nicht im Zusammenhang mit dem Wirkstoff Semaglutid, der in den Adipositas- und Diabetes-Medikamenten Wegovy und Ozempic verwendet wird.
Der Ausbau des Werks hat den Angaben zufolge begonnen und soll im Jahr 2029 abgeschlossen sein. Dort sollen künftig verschiedene Arten von Medikamenten produziert werden können. Die zusätzliche Kapazität könnte den Hersteller vor Problemen bewahren, die er bei seinem Medikament zur Gewichtssenkung hatte: Zuletzt hatte er die Verfügbarkeit einiger Dosierungen in den USA vorübergehend um 50 Prozent verringert. Derzeit arbeitet Novo Nordisk an Arzneien gegen Herzkrankheiten und die Sichelzellerkrankung.
Die Schweizer Großbank UBS bleibt jedoch bei ihrer skeptischen Einschätzung. Sie hat die Einstufung für Novo Nordisk auf "Sell" mit einem Kursziel von 720 dänischen Kronen belassen. Analyst Michael Leuchten schließt sich der Einschätzung der "Bullen" nicht an, dass das Potenzial von Diabetesmitteln gegen Übergewicht den immensen Bewertungsaufschlag gegenüber Aktien der Pharmakonkurrenz rechtfertigt. Dies schrieb er in einer am Montag vorliegenden Studie. Kurzfristig könnte alleine schon das Versorgungsproblem mit Wegovy den Marktkonsens in Frage stellen. Derzeit sind Ozempic und Wegovy, mit dem Wirkstoff Semaglutid gegen Diabetes gedacht, mit dem Nebeneffekt der Gewichtsreduktion in aller Munde.
DER AKTIONÄR bleibt langfristig ganz klar zuversichtlich für die Aktie. Kurzfristig könnte sich jedoch die Korrektur nach der starken Rally in den vergangenen Monaten fortsetzen. Investierte Anleger bleiben mit einem Stopp bei 108,00 Euro an Bord.