Der dänische Insulinhersteller Novo Nordisk hat am heutigen Mittwoch die Zahlen zum zweiten Quartal veröffentlicht. Der operative Gewinn sackte dabei im Berichtszeitraum um neun Prozent auf 12,2 Milliarden dänische Kronen (etwa 1,6 Milliarden Euro) ab. Analysten hatten mit einem etwas geringeren Gewinneinbruch gerechnet. Für das schlechte Abschneiden sind Wechselkurseffekte und höhere Vertriebskosten verantwortlich. Die Prognosen für das Gesamtjahr wurden aber bestätigt. Anleger zeigten sich aber enttäuscht und schickten die Aktie auf Talfahrt. Bis zum Nachmittag verliert das Papier mehr als sechs Prozent.
Während zahlreiche Analysten wie die Privatberg Berenberg, JPMorgan oder die Commerzbank die Aktie weiterhin mit „Hold“ oder „Neutral“ bewerten, zeigen sich die Experten der Schweizer Großbank UBS und der US-Investmentbank Goldman Sachs nach wie vor optimistisch. Die UBS hat Novo Nordisk nach den Zahlen mit „Buy" und einem Kursziel von 350 dänische Kronen bewertet. Die Umsatzschwäche des Medikaments Victoza im zweiten Quartal sei vor allem Rabattanpassungen sowie der Markteinführung des neueren Mittels Ozempic geschuldet gewesen, so Analyst Michael Leuchten am Mittwoch. Dennoch dürfte dies der Hauptgrund für Kursverluste der Aktie des dänischen Diabetes-Spezialisten sein.
Investmentbank Goldman Sachs sieht bei der Aktie von Novo Nordisk sogar Potenzial bis 450 dänische Kronen. Zudem bleibt das Papier auf der „Conviction Buy List" der Bank. Auf der Gewinnseite habe der Diabetesspezialist von Sondereffekten profitiert, schrieb Analyst Keyur Parekh. Operativ hätten die Dänen erwartungsgemäß abgeschnitten.
DER AKTIONÄR bleibt ebenfalls weiter optimistisch. Der Kursrücksetzer ist klar übertrieben. Langfristig orientierte Anleger könnten das aktuelle Niveau zum Einstieg nutzen. Wichtig ist, dass die weiteren News zur oral verfügbaren Variante von Semaglutide positiv ausfallen. Dann dürfte der Kurs deutlich anziehen.