Der Markt für Adipositas-Medikamente bleibt siedend heiß. Schließlich haben die beiden Top-Player in diesem Bereich, Novo Nordisk und Eli Lilly, eine enorme Nachfrage nach ihren Appetitzüglern auf GLP-1-Basis erfahren. Die Analysten von Jefferies sehen erhebliches Wachstumspotenzial für den Markt bis ins Jahr 2031.
Jefferies geht davon aus, dass allein in den USA die sogenannten GLP-1-Präparate wie Wegovy (Adipositas) oder Mounjaro (Diabetes) im Jahr 2031 rund 100 Milliarden Dollar erlösen werden. Vor allem der Anteil zur Behandlung von Adipositas wird laut den Analysten immer weiter wachsen.
Ob allerdings nur GLP-1-Produkte dann den Adipositas-Markt dominieren werden, bleibt offen. Immer mehr Unternehmen versuchen sich an anderen Ansätzen, wie beispielsweise Amylin-basierten Wirkstoffen. Hierbei handelt es sich um ein sogenanntes Peptidhormon, welches in der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) produziert wird.
Mehrere Amylin-Projekte befinden sich bereits in der klinischen Entwicklung, darunter GUBamy von Gubra und Petrelintide von Zealand Pharma. Indes wartet der Markt auf richtungsweisende Daten von Novo Nordisk. Die Dänen wollen gegen Jahresende erste Phase-3-Daten zu CagriSema vorlegen. Der Hoffnungsträger besteht aus Cagrilintide (langwirksames Analogon von Amylin) und dem GLP-1-Analogon Semaglutide (in Wegovy und Ozempic enthalten).
Gubra-Chef Henrik Blou ist von Amylin-Ansätzen überzeugt: "Wir glauben auf jeden Fall, dass Amylin eine Schlüsselrolle bei der weiteren Entwicklung des Adipositasmarktes spielen könnte. Gegenwärtig wird Adipositas oft so behandelt, als ob es sich um eine einzige Krankheit handelte, obwohl sie wahrscheinlich aus mehreren Untersegmenten besteht", so der Manager. "Wir gehen davon aus, dass der Markt in Zukunft stärker fragmentiert sein wird und dass mehr Akteure Produkte anbieten werden, die auf bestimmte Untersegmente von adipösen Patienten zugeschnitten sind."
Der Markt für Adipositas-Medikamente bietet erhebliches Wachstumspotenzial. DER AKTIONÄR favorisiert unter dem Top-Duo weiterhin klar das Papier von Novo Nordisk. In der zweiten Reihe befindet sich der dänische Wirkstoffforscher Gubra mit dem Amylin-Programm GUBamy in einer aussichtsreichen Position, um einen lukrativen Partner-Deal einzufädeln. Auch die amerikanische Viking Therapeutics bleibt für spekulativ ausgerichtete Anleger einen Blick wert.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien der Gubra befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.