Im gestrigen US-Handel hat die Novo-Nordisk-Aktie kurzzeitig über vier Prozent eingebüßt. Der Grund: Ein Fehler hat sich bei Bloomberg eingeschlichen. Zuerst titelte die Nachrichtenagentur eine Strafzahlung wegen Betrugs in Höhe von satten 12,15 Milliarden Dollar. Kurze Zeit später korrigierte Bloomberg die Schlagzeile auf 12,15 Millionen Dollar. Binnen weniger Sekunden holte die Novo-Nordisk-Aktie die herben Verluste wieder auf.
Unterm Strich beläuft sich die Strafe auf 58,7 Millionen Dollar, die Novo für die Sammelklage aufbringt (inklusive der 12,15 Millionen Dollar für die Regierung, die für Verwirrung sorgten). Der Grund: Die Dänen hätten Nebenwirkungen des Blockbusters Victoza verharmlost. Teile der Strafzahlung reichen bis in das Jahr 2010 zurück. Doch mit dem Vergleich hat Novo Nordisk jetzt eine Sorge in den USA weniger.
Auch die US-Investmentbank Merrill Lynch verweist auf die besseren Aussichten im wichtigen amerikanischen Markt. Analyst Sachin Jain stufte die Titel von "Underperform" auf "Neutral" hoch und schraubte das Kursziel von 255 auf 320 Dänischen Kronen (rund 43 Euro) nach oben. Die Preisentwicklung für Diabetes-Medikamente in das Jahr 2018 hinein und die starken Daten der Sustain7-Studie stimmen den Experten zufrieden. Damit seien zwei Risiken verschwunden.
AKTIONÄR bleibt bullish
Die Strafzahlung ist für Novo Nordisk zu verschmerzen. Fundamental wussten die Dänen bei den letzten Quartalszahlen zu überzeugen. Für langfristige Fantasie sorgen insbesondere das Adipositas-Geschäft und eine orale Variante von Insulin, bei dem Ende 2018 mit Ergebnissen zu rechnen ist. Wer investiert ist, bleibt an Bord. Bei Schwäche können Anleger weiter zugreifen.