Eine turbulente Woche liegt hinter Nordex. Starke Zahlen, eine Gewinnwarnung des Wettbewerbers Vestas und große Kurssprünge in beide Richtungen prägten das Bild. Nüchtern betrachtet hat sich der Abwärtstrend der vergangenen Wochen allerdings einfach fortgesetzt. Das Plus seit Jahresbeginn schrumpft immer mehr zusammen.
Zwölf Prozent hat die Nordex-Aktie alleine am Mittwoch zugelegt. Wie erhofft konnte der Turbinenbauer hohe Auftragsvolumen und steigende Umsätze vermelden. Bereits Anfang Juli – noch vor dem großen Abverkauf der vergangenen Wochen – hatten starke Auftragszahlen für einen Kurssprung gesorgt. Dieses Szenario hat sich nun wiederholt.
Doch trotz aller kurzfristigen Euphorie, die auch die regelmäßigen Meldungen über neue Aufträge entfachen, gelingt es Nordex noch immer nicht, die größte Sorge aus dem Weg zu räumen. Seit der Insolvenz des Wettbewerbers Senvion Anfang des Jahres schwebt die Angst vor einem ähnlichen Schicksal wie ein Damoklesschwert über der Aktie.
Nachdem der operative Gewinn im ersten Halbjahr noch einmal deutlich eingebrochen ist, wurden diese Zweifel auch nicht zerstört. Mit einer angestrebten EBITDA-Marge von drei bis fünf Prozent hinkt Nordex den Wettbewerbern deutlich hinterher. Unter dem Strich schreibt der SDAX-Konzern sogar unverändert rote Zahlen.
Solange sich an den schwachen Margen nichts ändert, bleibt die Situation für Nordex schwierig. Die Volatilität dürfte auch in den kommenden Wochen hochbleiben. DER AKTIONÄR rät dazu, vorerst an der Seitenlinie zu bleiben. Wer in die Branche investieren will, setzt auf den Weltmarktführer Vestas aus Dänemark.