Am Mittwoch glänzte die Nordex-Aktie nach starken Zahlen mit einem satten Gewinn von knapp 13 Prozent. Doch der frühe Handel am Donnerstag zeigt, dass es noch zu früh ist, von einer nachhaltigen Erholung beim Turbinenbauer zu sprechen. Eine Prognosesenkung des Wettbewerbers Vestas sorgt für einen deutlichen Abverkauf bei Nordex.
Die Lage bei Vestas ist komplex. Auf der einen Seite befinden sich die Aufträge auf Rekordhoch und die Umsatzprognose wurde am unteren Ende leicht angepasst – statt 10,75 bis 12,25 Milliarden Euro erwartet der Konzern nun 11,00 bis 12,25 Milliarden Euro. Auf der anderen Seite wurde die Prognose für die EBIT-Marge von acht bis zehn Prozent auf acht bis neun Prozent gekürzt. Im zweiten Quartal sank die Marge wegen höherer Rohstoffpreise und Transportkosten sogar deutlich von 11,5 Prozent im Vorjahr auf sechs Prozent.
Die Margenprobleme der Turbinenbauer sind bekannt: Vestas ist nach wie vor deutlich profitabler als beispielsweise Nordex. Das Minus bei der Aktie fällt mit drei Prozent entsprechend moderat aus. Bei Nordex dagegen kommen die Sorgen um die Profitabilität mit einem Schlag zurück. Noch am Vortag hatten die vollen Auftragsbücher und eine steigende Produktionsleistung den Kurs nach oben katapultiert. Doch die Vestas-Warnung zeigt: Es bleibt für Nordex noch ein schwieriger Weg, die Margen zu verbessern und aus den roten Zahlen zu kommen.
Trotz der Prognosesenkung bleibt der Weltmarktführer Vestas dank der deutlich höheren Margen der Favorit unter den Turbinenbauern.
Bei Nordex dagegen dürften die Kursausschläge in beide Richtungen weiterhin groß bleiben. Ein Einstieg beim SDAX-Konzern drängt sich derzeit nicht auf.