Green-Tech-Aktien standen in dieser Woche wieder branchenübergreifend stark unter Druck. Auch der Turbinenbauer Nordex musste herbe Verluste verkraften. Zwischenzeitlich notierte die Aktie sogar unter der 20-Euro-Marke. Die Gründe für den Abverkauf sind vielschichtig – auch, wenn die langfristigen Aussichten weiter stimmen.
Zum einen ist die Angst vor steigenden Zinsen nach den Aussagen von US-Finanzministerin Janet Yellen an den Märkten zurückgekehrt. Das trifft vor allem zukunftsorientierte Unternehmen wie Nordex, die heute noch rote Zahlen schreiben. Zum anderen herrscht die Angst vor, dass Corona-Pandemie und die Suezkanal-Blockade doch stärkere Auswirkungen auf die Lieferketten haben als ohnehin erwartet.
Hinzu kamen die schwachen Zahlen mit gekappter Umsatzprognose von Siemens Gamesa. Auch Vestas hat kein gutes erstes Quartal hingelegt. Doch die Dänen bestätigten zumindest die Prognose und zeigen sich zuversichtlich für den weiteren Jahresverlauf. Es könnte eine Blaupause für Nordex sein: Die ersten drei Monate dürften auch beim MDAX-Konzern verhalten verlaufen sein – um das Vertrauen der Anleger zurückzugewinnen, sollte das Geschäft aber im weiteren Jahresverlauf wieder Fahrt aufnehmen.
Die Nordex-Aktie hat vom Mehrjahreshoch innerhalb kurzer Zeit rund 30 Prozent verloren. Ob an der 20-Euro-Marke nun die Bodenbildung gelingt, muss sich nun zeigen. Sollte der Abverkauf weitergehen, beachten Anleger den Stopp bei 18 Euro.