Schwache Zahlen von Siemens Gamesa haben die gesamte Windbranche unter Druck gesetzt. Die Talfahrt der Nordex-Aktie hat sich dadurch noch einmal beschleunigt. Seit den starken Zahlen zum Auftragseingang Anfang Juli befindet sich die Aktie des Turbinenbauers auf dem Weg nach unten – das Minus beträgt bereits knapp 30 Prozent. Und es drohen weitere Verluste.
Trotz der Auftragsflut hat Siemens Gamesa beim Gewinn enttäuscht. Das Problem: Die mangelnde Profitabilität der Siemens-Tochter könnte zur Blaupause für Nordex werden. Denn die Kritiker des SDAX-Konzerns dürften sich bestätigt fühlen: Nordex ist im Gegensatz zu Wettbewerbern wie Vestas oder Siemens Gamesa nach wie vor unprofitabel. Und es deutet wenig daraufhin, dass dem Margenproblem zeitnah Abhilfe geschafft wird.
Nachdem die staatliche Förderung der Windkraft weltweit gekappt wird, kämpfen die Turbinenbauer mit einem harten Preiswettbewerb. Ohne garantierte Fördergelder wird mit niedrigen Preisen um die Aufträge gerungen. So brummen in Zeiten von Energiewende und Klimaaktivismus zwar die Erlöse – die Gewinne bleiben dabei allerdings auf der Strecke.
Rund 30 Prozent Verlust in vier Wochen sind ein herber Schlag. Die Nordex-Aktie ist inzwischen auch unter den Stopp gefallen, der bei 11,50 Euro knapp unter dem Einstiegsniveau platziert war. Vor den Quartalszahlen am 14. August sollten Anleger nun an der Seitenlinie bleiben. Eine Enttäuschung bei der Profitabilität droht. Windaktien bleiben dennoch en vogue. Branchenfavorit ist der Weltmarktführer Vestas.