Windkraft ist wieder gefragt. Nordex, Vestas und Co haben in den vergangenen Wochen eine beeindruckende Performance aufs Parkett gelegt. Doch nicht alle Konzerne können im Verdrängungswettbewerb standhalten. Bei Senvion spitzt sich die Lage weiter zu. Müssen Anleger bei Nordex ein ähnliches Schicksal befürchten?
Die schlechten Nachrichten bei Senvion häuften sich zuletzt. Eine deutliche Gewinnwarnung und die Verschiebung der Bilanzvorlage haben die Aktie zwischenzeitlich bis auf exakt 1,00 Euro fallen lassen. Aufgrund schwierigen finanziellen Lage und deren unabsehbarer Entwicklung hat die Ratingagentur Moody’s das Rating von B3 auf Caa1 gesenkt. Damit bleibt fraglich, ob Senvion überhaupt eine Zukunft hat.
Manche Anleger mögen nun Angst bekommen, dass auch bei Nordex die Aussichten ähnlich trüb sind. Doch ein Blick auf die Zahlen zeigt, dass der SDAX-Konzern deutlich besser aufgestellt ist als Senvion. Vor allem die Bilanz ist deutlich stärker. Während Verschuldung, Eigenkapital und Liquidität bei Senvion durchaus Grund zur Sorge sind, sind die Zahlen bei Nordex im grünen Bereich (siehe Tabelle). Klar ist aber: Ähnlich wie Senvion hat auch Nordex hat bei der Marge starken Nachholbedarf – große Wettbewerber wie Vestas oder Siemens Gamesa fahren unter dem Strich schöne Gewinne ein und haben zweistellige operative Margen zu bieten.
Konsolidierung angesagt
Im Gegensatz zu Senvion steht Nordex gut da, Sorgen um die Zukunft müssen sich Anleger nicht machen. Das Szenario des AKTIONÄR geht bislang auch auf. Trader haben bei der Erholungsrallye seit Jahresbeginn satte Gewinne eingefahren. Am Widerstand bei 11,50 Euro dürfte die Aktie nun aber eine Verschnaufpause einlegen. Anleger sollten entsprechend Gewinne mitnehmen. Im Bereich zwischen 10,00 und 10,50 Euro könnte die Aktie dann neuen Anlauf nehmen.