Mit den Zahlen zum abgelaufenen Geschäftsjahr hat Nordex die Anleger überzeugt. Vor allem der erfreuliche Auftragseingang macht beim SDAX-Konzern Hoffnung für die Zukunft. Deutlich schlechter ist die Lage dagegen beim kleineren Wettbewerber Senvion. Nach der Gewinnwarnung vergangene Woche wird jetzt auch noch die Bilanzvorlage verschoben - die Aktie bricht erneut um 20 Prozent ein.
Nach dem enttäuschenden Geschäftsjahr 2018 mit schrumpfenden Auftragseingängen und einem schwachen Ausblick steht Senvion finanziell unter Druck. Ein Sanierungsgutachten soll nun klären, ob das Unternehmen überhaupt dauerhaft überlebensfähig ist – die Ergebnisse werden voraussichtlich nicht vor April vorliegen. Bis dahin kann Senvion auch keinen Jahresabschluss vorlegen.
Der Senvion-Vorstand führe derzeit „mit dem Hauptaktionär, Kreditgebern und anderen Finanzierungsquellen Gespräche, um die Finanzierung der Gesellschaft sicherzustellen“. Seit mehr als vier Jahren gehört der Windkonzern mehrheitlich dem Hedgefonds Centerbridge, der Senvion Unterstützung zusagte. „Wir haben einen klaren Fahrplan, wie wir das Unternehmen mittelfristig wieder in die Erfolgsspur bringen“, sagte der neue CEO Yves Rannou. „Unser Geschäftsmodell ist von Grund auf solide.“ Zunächst will er den hohen Auftragsbestand von fast fünf Milliarden Euro abarbeiten und das Produktportfolio verschlanken.
Spannende Branche
Bei Senvion ist unklar, ob das Unternehmen eine Zukunft hat. Anleger sollten das Risiko nicht eingehen und an der Seitenlinie bleiben. Bei Nordex ist die Situation ungleich interessanter. Nach den starken Zahlen setzen Trader weiter darauf, dass die Marke von 11,50 Euro erreicht wird.